Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll138. Sitzung / Seite 79

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wird und natürlich auch die Tierärzte an 365 Tagen im Jahr – richtig, Präsident Eßl – Dienst machen müssen. Aber sie haben das bereits geregelt, sie haben sich in Kliniken zusammengeschlossen. Da gibt es diese Tierarztpraxis draußen vor Ort, und sie schaffen das mit der 365-Tage-Betreuung.

Auf dem Bauernhof ist das anders, und deshalb wollte ich das ganz bewusst an­sprechen, weil das nicht gesagt wurde: Ich lade jeden hier ein, bei diesen 40-Grad-Temperaturen zur Erntearbeit auch noch zweimal am Tag die täglich notwendige Stallarbeit zu erledigen, und wenn eine Geburt in der Nacht ansteht, dann die kurzen Schlafstunden auch noch zu unterbrechen, damit man weiß, wie schön das ist.

Ich war sehr enttäuscht – aber dazu melde ich mich heute noch einmal extra beim Thema Volksanwaltschaft zu Wort – über den Volksanwalt Kräuter. Damit bin ich jetzt beim Thema, bei den Tierärzten. Im Tiergesundheitsdienst, auch das ist Sache der Tierärzte, haben wir einige Regelungen drinnen, die nicht praxisgerecht sind, weil es keinen Sinn macht, dass zwei Millionen Schweine mit Unterstützung der Veterinäre zur Schlachtung nach Österreich gebracht werden und hier dann den AT-Stempel bekom­men, 100 000 Rinder quer durch Europa zur Schlachtung nach Österreich gefahren werden, um hier den AT-Stempel zu bekommen.

Zum Thema Tierschutz ist es mir ein Anliegen, zu sagen: Wir reden nicht nur über die Qualzucht, wir reden nicht darüber, ob in der bäuerlichen Tierhaltung die Maße mit Zentimetern verordnet werden können, weil man sagt, mit 1,25 Metern Standbreite und 1,85 Metern Länge ist sowohl das Gesetz als auch das Tierwohl erfüllt. Na, in keinster Weise! Gott sei Dank haben wir einige Kühe zu Hause, die alle verschieden breit, verschieden hoch, verschieden lang sind, und wenn hier jemand glaubt, mit Zentime­tern Lösungen anbieten zu können, dann muss ich sagen, das ist Theorie. (Beifall beim Team Stronach und bei Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.)

Ein weiterer Punkt, Kolleginnen und Kollegen, ist: Wir müssen einfach über die Praxis reden! Es hat sonst überhaupt keinen Sinn, und es ist ja kein Wunder, wenn niemand draußen diese Politik versteht und die Menschen am Stammtisch – soweit noch jemand hingeht – fragen: Was habt ihr denn da wieder diskutiert?

Ein ganz entscheidender Punkt, über den wir auch reden müssen, sind die Futtertiere. Wir müssen auch über die Futtertiere reden, weil es nach wie vor Usus ist, dass bei uns exotische Tierarten gehalten werden, die nur mit Lebendtieren, sprich Mäusen, Ratten und Hasen, gefüttert werden können, und das wird goutiert.

Wenn wir reden, dann reden wir über die gesamte Breite! Dann ist es eine faire Diskussion, und darum möchte ich bitten. – Danke. (Beifall beim Team Stronach und bei Abgeordneten der FPÖ.)

12.04

12.04.30

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Schlusswort seitens des Berichterstatters wird keines gewünscht.

Wir gelangen zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.

Zunächst kommen wir zu den Abstimmungen über Tagesordnungspunkt 1: Abstim­mung über den Entwurf betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Berufsreifeprü­fungs­gesetz und das Ärztegesetz 1998 geändert werden, in 1194 der Beilagen.

 


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