Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 222

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Budget von deinem Finanzminister finanziert werden kann, das habt ihr zu klären! (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Das hat euch getroffen, das merkt man am Reinschreien!

Aber, meine Damen und Herren, mir geht es jetzt um einen ganz anderen Punkt, der auch den Grünen Bericht betrifft, und zwar um die Empfehlungen der §-7-Kommission. Die §-7-Kommission ist eine Expertenkommission, die aus Experten aus verschie­denen Bereichen zusammengesetzt ist, und diese §-7-Kommission gibt Empfehlungen an den Herrn Landwirtschaftsminister ab. Die §-7-Kommission hat die Empfehlung 3 abgegeben, und diese Empfehlung 3, Herr Bundesminister, betrifft das Thema Großraubtiere und Almweiden sowie deren Auswirkungen auf die Berglandschaft. Das ist eingebracht worden, und es wird da gefordert, dass … (Zwischenbemerkung von Bundesminister Rupprechter.) – Ich komme schon dazu, Herr Minister. – Es wird da erklärt, dass Großraubtiere wie der Bär, der Wolf oder der Luchs wieder in größeren Beständen in Österreich zu finden sind, und es wird gefordert, dass der Minister die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie für 2017 nicht mehr zustimmend zur Verlängerung bringen soll.

Auch wenn das von einem Experten, den wir in die §-7-Kommission geschickt haben, eingebracht wurde, muss ich sagen: Die Angaben sind falsch, die da gemacht wurden, denn wir haben in Österreich keine größeren Bestände von Großraubtieren. Bären haben wir gar keine mehr. Der letzte Bär ist ja in Bayern geschossen worden. Zu den Luchsen muss man sagen, dass es auch keine mehr gibt, weil die Luchse, die im Nationalpark Hohe Tauern angesiedelt wurden, von Jägern geschossen worden sind. Also auch Luchse gibt es nicht mehr. Und zum Thema Wolf steht da, dass nur wandernde einzelne Wölfe unsere Regionen durchstreifen und dass von diesen Wölfen Schafe gerissen worden sind, und zwar 68 von 130.

Wenn man sich das jetzt auf „Salzburgwiki“ anschaut – und da stehen wirklich alle Ergebnisse von allen Tieren, die in den letzten Jahrzehnten in Österreich von Wölfen gerissen wurden –, so sieht man, dass fast keine Schafe darunter waren, denn diese 68 Schafe, die da gerissen wurden – und das haben Experten aufgrund von DNA-Proben festgestellt –, sind von wildernden Hunden und nicht von Wölfen gerissen worden. Das heißt, sie sind nicht von Wölfen gerissen worden, sondern es waren wildernde Hunde. (Beifall bei der SPÖ.)

Und 2016 seien, wird behauptet, zehn Schafe gerissen worden. Daher soll man jetzt auf diese Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verzichten und diese Tiere wieder zum Ab­schuss freigeben.

Meine Damen und Herren, ich denke, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Wir brauchen diese aufwendigen Schutzmaßnahmen unbedingt. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Rupprechter.) – Ich habe schon gesagt, dass es unser Experte war, aber auch unser Experte muss nicht immer recht haben.

Meine Damen und Herren, ich kann nur eines sagen: Das, was dieser Experte da gesagt hat … (Neuerliche Zwischenbemerkung von Bundesminister Rupprechter.– Noch einmal: Das ist mir ganz egal, Herr Minister. Das, was unser Experte da gesagt hat, ist nicht die Linie unserer Partei, sondern wir wollen, dass Sie der Verlängerung der FFH-Richtlinie, der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, bis 2017 zustimmen, denn wir glauben, dass die Ansiedelung dieser Tiere sehr wohl notwendig ist, dass wir diese wieder brauchen, denn damit funktioniert der ganz normale Umweltbereich. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

20.48

 


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