Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 160

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und Gäste diese auch wirklich angeboten bekommen. Um dies zu gewährleisten, soll die Herkunft der Produkte auf der Speisekarte ausgewiesen werden.“

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Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmuckenschlager. – Bitte.

 


17.10.02

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Bevor ich auf die Bestpreis­klausel zu sprechen komme, möchte ich kurz auf meinen Vorredner eingehen. Herr Kollege Steinbichler, du vertrittst ja – als mittlerweile selbsternannter Vertreter – die Landwirtschaft immer sehr wortreich, aber mein Problem damit ist, dass das dann öfters mehr Löwinger-Bühne als Realität ist.

Wir wissen, dass die Situation sehr angespannt ist. Dass aber die hochwertige österreichische Lebensmittelproduktion und die Lebensmitteltechnologie eigentlich hervorragende Wege sind, unsere Produkte bestmöglich voranzubringen (Abg. Steinbichler: Wohin?), sollten wir nicht hinterfragen. (Abg. Lugar: Haben Sie nicht aufgepasst? Haben Sie nicht zugehört?) Es ist auch so, dass heute in Österreich, in Mitteleuropa Wohlstand herrscht, weil wir eine sehr gut funktionierende Landwirtschaft haben, aber vor allem, weil wir auch die Lebensmittel bestmöglich verarbeiten können. Da ist auch die Haltbarkeitstechnologie, die eingesetzt wird, nicht immer zu verteufeln. Das ist doch etwas Gutes!

Wir werden heute in unserer Gesellschaft älter als je zuvor und sagen permanent, wie schlecht unser Essen ist. Das kann ich nicht mehr glauben! Und wenn dein Evangelium irgendwelche Filmchen sind, dann ist das schön, aber dann ist das nicht die Realität, die für die Landwirtschaft spricht. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Steinbichler: Bist du Bauernvertreter oder Lobbyist?)

Geschätzte Damen und Herren, reale Preise für die österreichische Produktion werden wir nur dann bekommen, wenn wir auch den Mehrwert darstellen können. Kollege Steinbichler, du hast gesagt, du weißt nicht, woraus die Eierspeise im Hotel ist, wenn du nicht das ganze Ei bekommst, und dass dann eben auch ein solches Produkt drinnen sein kann, das du hergezeigt hast. – Da muss man eben auch fragen! Die Mündigkeit des Konsumenten ist letztendlich die Verbundenheit, die wir als Bauern auch einfordern müssen, geschätzte Damen und Herren! (Abg. Steinbichler: Bitte schone den armen Konsumenten!) Die Bestpreisklausel zeigt aber sehr schön, dass wir Betriebe vor zu großen Konglomeraten schützen müssen, damit sie noch stark genug sind, die Preise selbst zu gestalten, um einen freien Wettbewerb zu ermög­lichen.

Der Tourismusausschuss tagt oft und berät viel, aber legistische Vorschläge kommen aus diesem Ausschuss relativ selten, weil wir sehr viel Querschnittsmaterien haben. Das ist sowohl im Steuerrecht wie auch bei den verschiedensten arbeitsrechtlichen Themen so. Gerade die Digitalisierung – Herr Kollege Willi hat das sehr richtig ausgeführt – ist aber eine Herausforderung für alle Betriebe im ländlichen Raum und für die Hotellerie im Besonderen. Das sind die Mehraufwände, die auf den Betrieben liegen. Man muss sich etwa darum kümmern, dass eine Homepage entsprechend serviciert ist und so weiter. Das sind gesellschaftliche Ansprüche, die einfach auch die Belastung der Betriebe steigen lassen.

Die Darstellung, dass es immer nur die böse Politik ist, ist mir etwas zu einseitig, denn wo kommt denn das Thema des Nichtrauchens her? – Das kommt aus dem


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