Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 165

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Wir sollten uns aber bewusst sein: Die eigentlichen Leistungsträger in diesem Bereich sind die Hotels und ihre Mitarbeiter. Sie zahlen Steuern und Abgaben, Sozialabgaben, Ortstaxen, Investitionen. Faktum ist jetzt, dass mit dieser gesetzlichen Änderung Weichen im Sinn der Tourismuswirtschaft in Österreich gestellt werden. Ich halte das für sehr positiv. Es ist auch ein Beispiel für eine gute Zusammenarbeit hier im Parla­ment. Und auch der Herr Staatssekretär hat sich dieser Sache sehr angenommen, muss man hier sagen.

Ich sage Ja zu fairen Spielregeln in der Zusammenarbeit zwischen den Hotelbetrieben und den Onlineplattformen, aber auch Ja zu einer Forcierung österreichischer Lösungen beim Vertrieb; das heißt, auch die Stärkung regionaler Buchungsplattformen ist begrüßenswert.

Mit der Reform des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb sind damit die Zwangsklauseln schließlich Geschichte. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.29


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hanger. – Bitte.

 


17.29.18

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich bin jetzt seit drei Jahren Mitglied im Tourismusausschuss, und ich möchte fast sagen: Täglich grüßt das Murmeltier!, wenn ich so die Debatten im Ausschuss und heute im Plenum Revue passieren lasse.

Wenn man den Oppositionsparteien Glauben schenken will, dann herrscht irgendwie fast Untergangsstimmung. Alles ist schlecht. Die Rahmenbedingungen sind ganz, ganz furchtbar. – Tatsächlich wird jedes Jahr ein neuer Tourismusrekord gemeldet. Die Nächtigungszahlen steigen. Also das Bild ist ja tatsächlich so, dass der Tourismus für unsere Volkswirtschaft enorm wichtig ist, dass das wahnsinnig viel Wertschöpfung in die Regionen bringt. Das brauchen wir auch.

Die Wahrheit – um der Ehre gerecht zu werden – wird also in der Mitte liegen. Natürlich muss man an Rahmenbedingungen immer arbeiten. Es gibt bestimmte Themen, die uns auch nicht sonderlich gefallen. Entscheidend ist für mich aber, dass wir in dieser Branche Optimismus brauchen. Ich komme aus einer Region, in der es auch Tourismus gibt. Dort werden Arbeitskräfte nachgefragt, die fast nicht mehr zu bekom­men sind. Wenn wir die ganze Zeit erklären: Alles ist nur schlecht und der Weltunter­gang ist nahe!, dann werden wir da nicht weiterkommen. Optimismus ist gefragt; und das wollte ich einleitend festhalten.

Bei der heutigen Regierungsvorlage ist mir ein Aspekt sehr wichtig, der noch nicht genannt wurde. Die Frage ist: Wieso sind diese Buchungsplattformen überhaupt entstanden? – Grundlage dafür waren das Internet und die Digitalisierung. Die Buchungsplattformen sind der beste Beweis dafür, dass Digitalisierung, Arbeitswelt 4.0 längst stattfinden. Ich glaube, es ist schon Aufgabe des Gesetzgebers, sehr genau darauf zu achten, was denn in der Wirtschaft passiert. Da hat es natürlich mit der Monopolisierung, die schon angesprochen worden ist, mit den hohen Provisionen, die dort bezahlt worden sind, Fehlentwicklungen gegeben. Da hat der Gesetzgeber jetzt reagiert, und ich glaube, das ist insgesamt ein sehr wichtiger Schritt.

Digitalisierung, das ist mir sehr wichtig, muss aber natürlich auch als Chance verstan­den werden, gerade auch im Tourismus, in der Produktentwicklung, im Vertrieb, im Marketing, in der Kundenbindung. Das zuständige Ministerium hat ja erst vor Kurzem eine Innovationsmillion vergeben, um Leuchtturmprojekte im Tourismus entsprechend


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