Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 81

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te, dicker zu werden, merkt man jetzt, wie man sich freut, wenn das Gewicht wieder ste­hen bleibt. Das heißt, es verändert sich der Blickwinkel – aber es verändert sich nicht die Freude an der Arbeit!

Ich möchte mich bei Ihnen bedanken und den Menschen vor den Fernsehern, die uns ja oft furchtbar streiten hören, die sehen, wie untergriffig wir manchmal agieren, und die auch nicht mögen, wenn wir uns hier beflegeln, auch sagen, was ich während der Zeit, in der ich krank und im Spital war, über alle Fraktionsgrenzen hinweg an Bekundun­gen – ich würde es fast Freundschaft nennen –, an Fotos, an allem Möglichen bekom­men habe. Das spiegelt nicht das Bild wider, das wir hier oft bieten, nämlich dass wir uns nicht riechen können, sondern das zeigt, dass sehr wohl zwischen politischen Dif­ferenzen und zwischen dem, was im Persönlichen läuft, unterschieden wird. (Allgemei­ner Beifall.)

Danke sagen möchte ich meinem Büro, das wieder einmal den Arbeitstisch in meinem Arbeitszimmer an meinen Küchentisch verlegt hat, wo wir jeden Tag oder jeden zwei­ten Tag sitzen und die Dinge so vorbesprechen können, dass sie zum Teil von meinen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen erledigt werden können. Das ist nicht selbstverständlich.

Sie wissen, dass in Österreich ungefähr 320 000 Menschen so wie ich an Krebs er­krankt sind, jährlich kommen circa 40 000 Menschen dazu, und nicht alle sind in der Si­tuation, in der ich bin: dass es ihnen der Arbeitgeber ermöglicht, weiterzuarbeiten.

Deshalb mein Appell – auch aus meiner persönlichen Situation heraus – an die Arbeit­geberinnen und Arbeitgeber in Österreich: Unterstützen Sie Menschen, die so wie ich weiterarbeiten möchten, aber setzen Sie um Gottes willen Menschen, die erkrankt sind, nicht unter Druck, indem Sie sagen, sie müssen weiterarbeiten, und ihnen mit dem Ver­lust ihres Arbeitsplatzes drohen. (Allgemeiner Beifall.)

Was man braucht, um gesund zu werden, ist ein funktionierendes Gesundheitswesen, Menschen aller Berufssparten, die dort mit großer Empathie und mit großer Freude arbeiten, auch wenn die Arbeitsbedingungen manchmal frustrierend sind. Aber es braucht auch ein Umfeld, das dies ermöglicht. Ich bedanke mich nochmals sehr, sehr herzlich dafür, dass Sie mir dieses Umfeld gegeben haben. Ich bedanke mich auch bei dir, Dagmar, als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses dafür, dass ihr beide Augen zugedrückt habt und die Arbeit im Gesundheitsausschuss auch ohne mich gemacht habt. Ein Danke auch an alle GesundheitssprecherInnen und an die Gisi, die Obfrau des Gleichbehandlungsausschusses . Ich bedanke mich auch für die Fotos, die aus den Ausschüssen gekommen sind. Es baut unheimlich auf, wenn man weiß, dass Men­schen, mit denen man nicht immer einer Meinung ist, trotzdem mit einem gemeinsam irgendwie den nicht immer leichten Weg gehen.

Ich werde mich bemühen, so gut es meine körperliche Verfassung erlaubt, all meinen Verpflichtungen nachzukommen, bitte aber gleichzeitig um Verständnis, wenn es an man­chen Tagen vielleicht nicht gehen sollte und ich mich kurzfristig vielleicht doch das eine oder das andere Mal entschuldigen muss. So, aber jetzt zu den Themen, die hier an­gesprochen worden sind.

Das Gewebesicherheitsgesetz gibt – Sie haben es gesehen – nicht allzu viel her, um einen politischen Diskurs zu führen, außer dem, was, wie ich glaube, du gesagt hast (in Richtung des Abg. Karlsböck): dass wir versucht haben, möglichst viele bürokratische Hürden abzubauen, um die Sicherheit für Patientinnen und Patienten, die mit Gewe­beimporten aus Drittstaatsländern versorgt werden müssen, zu gewährleisten. Das ist, glaube ich, in etwa das Grobe. Es sind dann aber auch allerhand Fragen in Bezug auf die allgemeine Gesundheitspolitik gestellt worden.

Viele der Themen, die sowohl von Frau Dr. Mückstein als auch von dir, Kollege Karls­böck, angesprochen wurden, spiegeln die Zerrissenheit im österreichischen Gesundheits-


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