Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 155

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Für mich ist es auch wichtig, dass Brauchtumsveranstaltungen stärker gefördert wer­den, damit das Ganze nicht in Vergessenheit gerät. Wir sollten unsere Wurzeln nicht vergessen und unsere Tradition und Kultur erhalten. Ich möchte den Menschen, die diese Aufgaben wahrnehmen – oft ehrenamtlich und mit wenig Förderung –, hier unser Lob und unseren Dank für ihr Engagement aussprechen. Das ist sehr, sehr wichtig. Man kann natürlich nicht alles mit Geld oder Gold aufwiegen, aber es ist wichtig, dass wir sehr engagierte Menschen haben, die das in der Freizeit machen. Das ist eine posi­tive Geschichte. (Beifall beim Team Stronach.)

Zum Punkt der Frauenförderung für Filmschaffende in der Filmbranche: Diesem Punkt haben wir im Ausschuss nicht zugestimmt, und zwar nicht deshalb, weil wir den Frauen die Gelder nicht gönnen, sondern da geht es um etwas anderes. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass nicht die künstlerische Qualität im Vordergrund steht, sondern welches Geschlecht jemand hat. Es ist meiner Ansicht nach nicht notwendig, das mit dem Geschlecht abzustimmen. Bei aller Wertschätzung glaube ich aber, es ginge dann schon zu weit. Wenn ich dem Kunst- und Kulturbericht entnehme, dass 49 Prozent der Gesamtfördermittel an Frauen gegangen sind, dann glaube ich nicht, dass wir da eine Notwendigkeit haben, das gesetzlich so festzulegen. (Abg. Aslan: So ein Blödsinn!) Ich glaube, der Markt regelt sich da selbst. (Abg. Aslan: Nein!) Wir haben, wie wir sehen, sehr tüchtige Frauen, die sich selbst zu helfen wissen und auch 49 Prozent der Mittel lu­krieren konnten. (Abg. Aslan: Das ist nur mehr peinlich, was Sie da sagen! Das ist wirk­lich peinlich!)

Ich glaube, dass der Genderismus im Bereich Kunst und Kultur der falsche Weg wäre. Was zählt, ist die Qualität. Das ist, glaube ich, die richtige Einstellung. Dementspre­chend werden wir dazu auch abstimmen. – Danke. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Gisela Wurm: Weil die Qualität zählt …!)

17.19


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Fekter zu Wort. – Bitte.

 


17.19.10

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Zuerst möchte ich der Sektion Kunst- und Kultur für dieses Werk meinen Dank aussprechen. Dieser Bericht ist wirklich gut aufbereitet, informativ und aufschlussreich und wird allgemein gelobt. Erstmals ist der Bericht in so einem Zie­gel vereint. Früher waren es immer zwei, der Kunstbericht und der Kulturbericht. Ich halte es für gut, dass das zusammengeführt worden ist.

Er gibt Aufschluss über die Kulturpolitik und die Verwendung öffentlicher Mittel. In die­sem Band werden auch die regionale Vielfalt, die Vielfalt im Kunst- und Kulturschaffen und natürlich auch die Genderfrage präsentiert. Auf sehr vorbildliche Weise wird hier genau angeführt, wie die Gremien im Hinblick auf die Genderfrage besetzt sind, und natürlich bemüht sich das Ministerium – auch dafür ein Dank –, die Förderungen dies­bezüglich fair zu vergeben.

Beeindruckend ist, wie groß die Vielfalt ist und vor allem auch die Innovativität, auch mit den neuen Medien. Das ist deshalb sehr erfreulich, weil nach dem Skandaljahr 2014 dieser Bericht 2015 zeigt, dass wir zu einer Stabilisierung gekommen sind, dass das Burgtheater, das ja im Fokus des Skandals stand, 2015 von der renommierten Zeit­schrift „Theater heute“ sogar zum Theater des Jahres gewählt wurde. Das heißt, die ge­setzlichen Maßnahmen, die wir gesetzt haben, und die Kontrolltätigkeit, die stattgefun­den hat, haben gegriffen, und das ist gut so.

Die Bundesmuseen und die Nationalbibliothek haben steigende Besucherzahlen – das ist sehr erfreulich. Die Digitalisierung unseres kulturellen Erbes schreitet voran. Alle


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