Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 157

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Punkt 6 erklärt, dass Entscheidungen über die Vergabe von Förderungen in Förderbe­reichen, die nicht der Jury zugeordnet sind, von der Geschäftsführung getroffen wer­den. Die Geschäftsführung hat aber wieder einmal eine Frau inne. (Heiterkeit der Abg. Hakel. – Abg. Heinisch-Hosek: Unfassbar!) Und die Jury ist je zur Hälfte mit Männern und Frauen ausgeglichen besetzt.

Es gibt also in diesem Bereich gute Voraussetzungen für eine objektive Behandlung der Antragstellerinnen, einerseits im Förderzielbereich, andererseits aufgrund der Zusammen­setzung der Entscheidungsgremien. (Abg. Heinisch-Hosek: … Einstellung ist in der Ver­fassung verankert!)

Österreich hat viele erfolgreiche Frauen in der Filmwirtschaft, die aufgrund ihrer qualita­tiven Voraussetzungen die Förderungen erhalten – denn genau die Qualität wollen wir fördern, damit österreichische Filmschaffende, sowohl Frauen als auch Männer, inter­national bemerkt, anerkannt und ausgezeichnet werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Die Quotenregelung, die der vorliegende Antrag verlangt, die lehnen wir ab. Wir lehnen diesen Antrag ab (Abg. Fekter: Da steht nichts von einer Quote!), denn Frauen sind unserer Meinung nach stark genug und brauchen keine Quoten. – Danke schön. (Bei­fall bei der FPÖ. – Abg. Hakel – in Richtung der Abg. Lintl –: Schämen Sie sich! – Abg. Brosz: Die Kollegin Lintl ist jetzt bei der richtigen Fraktion gelandet!)

17.26


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Zinggl. – Bitte.

 


17.26.57

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Frau Lintl, Sie sind noch nie mit Filmproduzenten an einem Tisch gesessen. Mir ist das schon öfter passiert. Da sitzen 15, 17, 18 Männer an einem Tisch, ganz selten ist eine Frau da­bei. Sie werden ja nicht annehmen, dass es keine qualifizierten Filmproduzentinnen ge­ben würde – das kann ich nicht annehmen, dass Sie das glauben –, daher ist da irgend­etwas nicht im Lot. Und die Politik hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es wieder ins Lot kommt. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hakel: Richtig!)

Meine Kollegin Berivan Aslan wird dieses Thema dann noch ausführlicher behandeln. Unsere Meinung zu diesem Thema ist ja ohnedies hinlänglich bekannt.

Ich möchte am Anfang auch noch einmal ganz kurz auf den neuen Kunst- und Kul­turbericht eingehen, nämlich auf die Struktur, die meiner Meinung nach wirklich sehr gelungen ist. Es sind ja die internationalen LIKUS-Standards übernommen worden, so­dass man sich – obwohl schon bisher die Orientierung sehr leicht war, kann ich sa­gen – jetzt noch besser orientieren kann. Das möchte ich hier in aller Öffentlichkeit ein­mal sagen.

Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit – als eine Art Bilanz – aber auch auf ein The­ma eingehen, das mir immer wichtiger wird, nämlich auf den Denkmalschutz. Es gibt zu diesem Thema nämlich quer durch die Parteien ein wirklich zunehmendes Desin­teresse. Immer auffälliger wird es, dass das historische Erbe ignoriert wird, als uninter­essant, als unwichtig diskreditiert wird. Wenn es aber darum geht, in der Werbung, bei heimatverliebten Fernsehsendungen, auf touristischen Homepages die positive, roman­tische österreichische Baulandschaft darzustellen, da ist dann das Denkmal und das Weltkulturerbe und jede Art von Dokumentation der Baugeschichte immer gut. Da punkten wir dann gerne. Gleichzeitig attackieren aber genau diese Bauwirtschaft und die Im­mobilienbranche die Denkmale, das Weltkulturerbe und die Baugeschichte.

Wir sollten eigentlich darauf achten, dass eine Identität durch gebaute Landschaft, durch Bauwerke, durch Denkmäler gewahrt wird. Das Bundesdenkmalamt selbst ist immer weniger dazu in der Lage. Es bekommt einen enormen Druck von der Politik – das sind


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