brauchen wir für Hausärztinnen und Hausärzte eine bessere Ausbildung, eine bessere Bezahlung und natürlich auch weniger Bürokratie. (Beifall des Abg. Rasinger.)
Ich weiß das von meiner Hausärztin: Es ist nahezu unmöglich, was sich da abspielt. Da ist etwas aufgebaut worden, wir haben nicht reduziert, sondern immer wieder noch draufgegeben. Das kann ein Arzt, eine Ärztin eigentlich nicht verkraften. Hinzu kommt ja – das brauche ich Ihnen, meine Damen und Herren MedizinerInnen, die hier im Raum sind, und Ihnen, Frau Bundesministerin, nicht zu sagen –, dass ein Hausarzt auch noch viele andere Aufgaben hat: Er ist als Notarzt tätig, er muss direkt zu den Patientinnen und Patienten hinausfahren, wenn etwa Eltern in der Früh anrufen, dass das Kind krank ist. Nicht nur ältere Personen, sondern auch Familien mit Kindern sagen dann nicht: Ich habe ein Auto und fahre jetzt ins nächste Zentrum und bin dort eine Nummer. Bei uns wollen die Bürgerinnen und Bürger als Patientinnen und Patienten – Frau Sowieso, Herr Sowieso – behandelt werden und nicht als die Nummer 126 in einem Zentrum. – Mehr sage ich dazu nicht.
Meine geschätzten Damen und Herren! Für das gesamte Gesundheitsbudget muss man schon auch sagen, dass es Frau Bundesminister Oberhauser nicht leicht hat, denn natürlich liegen die Milliarden, die zur Verteilung kommen, schon woanders, aber dennoch kann ich nur gratulieren, dass es wirklich gelungen ist, sich auf diese Schwerpunkte – die sie auch angesprochen hat – zu konzentrieren.
Mir haben ein wenig – vielleicht habe ich es auch übersehen – die Zahlen für die gendermedizingerechte Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise deren Effektivität gefehlt. Wir brauchen diese Gendermedizin, wir brauchen größere Fortschritte, um bessere Behandlungserfolge zu erzielen, das ist eine absolute Notwendigkeit.
Genauso bei der Brustkrebsvorsorge: Wir haben ja vor zwei Jahren das neue Brustkrebs-Screening mit der relativ teuren, wie ich meine, Einladungsmaßnahme eingeführt. Zum ersten Mal, und das ist auch Ihnen zu verdanken, gibt es dieses bundesweite Screening. Die Zahlen, die uns vorliegen, belegen ganz klar, dass alle Frauen in der Altersgruppe von 45 bis 70 aktiv eingeladen wurden, an diesem Screening teilzunehmen. Jetzt kommt aber die erschreckende Zahl, die wirklich sprachlos macht: Es waren nur 42 Prozent der eingeladenen Frauen, die das angenommen haben. Da muss man doch überlegen, was da passiert ist.
Hinzu kommt, dass Frauen unter 45 und über 70 erst gar nicht eingeladen wurden. Das ist für mich eine absolute Diskriminierung der Frauen generell. Das heißt, wieder zurück an den Start, so wie es auch der Präsident der Österreichischen Krebshilfe gesagt hat. Im Oktober dieses Jahres hat er bei einem Interview gesagt: Schauen wir wieder, dass die Frauen an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin, an ihren Gynäkologen oder ihre Gynäkologin verwiesen werden können. Das heißt, dass die Überweisung von dort kommt und dass alle Frauen, gleich welchen Alters, das Recht haben, diese Untersuchungen vornehmen zu lassen.
Ganz kurz auch zum Thema Frauenbudget. Ja, in diesem Bereich gibt es eine leichte Steigerung, aber ich bin da auch bei der Kollegin Heinisch-Hosek: Vielleicht gelingt es, auch wenn es nicht morgen am Abend ist, doch noch im Frühjahr eine Erhöhung zustande zu bringen – da vertraue ich ganz auf unsere Frauenministerin –, denn wir brauchen dieses Budget.
Wir haben mehr Anstrengungen zu erledigen. Das muss man auch im Hinblick auf die Flüchtlingskrise sehen. Wir haben natürlich mit den übervollen Beratungsstellen und Frauenhäusern einen zusätzlichen Bedarf, der zu bewerkstelligen ist. Es geht dabei nicht nur um Broschüren und Exponate, die zu kreieren sind, sondern wir brauchen ganz einfach eine noch bessere Betreuung für jene Frauen, die in Not sind.
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