durch die erfolgreiche Tätigkeit dieser Organisation eine Arbeitslosigkeit von 3,6 Prozent; dort gibt es auch sehr hohe Löhne. Und das ganz Wesentliche: Im Global Innovation Index liegt die Schweiz seit 2011 mit 440 Patenten pro 1 Million Einwohner an erster Stelle, an zweiter Stelle folgt Deutschland mit 300 und an dritter Stelle Japan mit 150 Patenten pro 1 Million Einwohner. Das sind einfach die knallharten Fakten. Solche Organisationen gehören gefördert. In diese Richtung muss man innovativ denken, anstatt die Unternehmen mit noch mehr Bürokratie und Verwaltung weiter zu fesseln. Ich glaube, das ist wesentlich.
Ich darf weiters noch einmal Deutschland erwähnen. Bei unserem Besuch im Bundestag in Berlin haben wir gehört, es gibt eine tolle Auftragslage, aber sie arbeiten bereits wieder an einem neuen Aktionsprogramm Zukunft Mittelstand. Das ist der wesentliche Unterschied. Das ist wie beim Fußballspielen: Wenn man eins zu null in Führung ist, dann gibt man Gas und stellt sich nicht nach hinten und macht zu, weil man nur eins zu null gewinnen will. Das ist der Unterschied zu uns. Seit 2010 haben die Deutschen diese Agenda 2010, mit der die wesentlichen Grundsteine für diesen Erfolg gelegt wurden.
Weil die Gewerbeordnung angesprochen wurde: Ja, da muss man aufpassen, die Verordnung allein ist nicht das Problem, es geht um die bereits angesprochene Bürokratie. Die Deutschen haben durch die Liberalisierung der Handwerksordnung – dazu gibt es von der IG BAU eine Aussendung – große Probleme mit diesen vielen neuen Unternehmen. Von den 250 000 gegründeten sind bereits 70 Prozent wieder vom Markt verschwunden, und das muss man dann auch aus Konsumentensicht betrachten – der Peppi Muchitsch stimmt mir zu –: Wie schaut es da mit der Haftung, mit der Nachhaftung aus? Was macht dann der Konsument, der bereits für die Leistung bezahlt hat, wenn dann Schäden auftreten? Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir unsere österreichische Qualität, für die wir bekannt sind und die es auch zu halten gilt, dementsprechend sichern. (Beifall beim Team Stronach.)
Ich darf hier auch die Sorge vieler Firmenchefs mitteilen, die mir gesagt haben: Es ist fast nicht mehr erträglich, ihr redet immer von so vielen Arbeitslosen, und wir kriegen keine Mitarbeiter! – Ganz besonders – ich habe es angekündigt – darf ich die schwierige Situation in der Gastronomie zum Ausdruck bringen. Dieses Buch (betreffendes Buch in die Höhe haltend) hat der berühmte Linzer Gastronom vom Stadtbräu Josef, Günter Hager, geschrieben; ein harter Titel: „Fucking Gastro“, aber wenn man sieht, welchen Absatz es hat und wenn man es liest, diese Tatsachendarstellung mit allen Härten der Gastronomie, kann man ihm nur gratulieren.
Wir wissen, jeder dritte Jungkoch gibt auf. Warum wird das von der Wirtschaftskammer nicht thematisiert, dass ein Hauptkonkurrent der Gastronomie diese Supermarkt- und Möbelhausgastronomie ist, die mit Billigmenüs schleudert, damit Kunden ins Geschäft gelockt werden? (Abg. Auer: Als Wirt kannst du auch ein Büchel schreiben!) – Ich werde es auch als Bauer beschreiben, Herr Präsident Auer. – Die Wirtschaftskammer in Wien ist ja vorbildlich, die hat nämlich solche Bierdeckel (einen Bierdeckel in die Höhe haltend) herausgegeben, die in den Lokalen aufliegen, auch beim Günter Hager. Auf denen steht – ein neues Menü –: „Registrierkassenschaumsuppe mit Belegknödel“. Ich glaube, damit ist es auf den Punkt gebracht, wie ein Praktiker die Situation empfindet.
Ich denke, es wäre ganz wesentlich, dass wir die Praktiker in unsere parlamentarische Arbeit, in die wissenschaftliche Arbeit viel mehr miteinbeziehen. Es hilft ja das beste wissenschaftliche Konzept nichts, wenn es in der Praxis nicht umsetzbar ist. Und seien wir jenen Praktikern dankbar, die bereit sind, um ihre Zukunft zu kämpfen, die Arbeitsplätze sichern und Löhne zahlen! An dieser Stelle gilt mein Dank allen Unter-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite