11. Punkt
Bericht des Verkehrsausschusses über die Regierungsvorlage (1299 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Seeschifffahrts-Erfüllungsgesetz – SSEG geändert wird (1419 d.B.)
Präsident Karlheinz Kopf: Wir kommen zu den Punkten 8 bis 11 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.
Wird eine mündliche Berichterstattung gewünscht? – Das ist nicht der Fall.
Wir gehen in die Debatte ein.
Erster Redner: Herr Abgeordneter Willi. – Bitte.
11.59
Abgeordneter Georg Willi (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Wir debattieren jetzt hier vier Vorlagen, davon zwei Gesetze, und zwar das Kraftfahrgesetz und das Seeschifffahrts-Erfüllungsgesetz, und diesen beiden Vorlagen werden wir Grüne auch zustimmen.
Die anderen beiden Punkte, die zur Debatte stehen, sind zwei Anträge von mir. In beiden Fällen geht es um Luftschadstoffe. Wenn man sich die Debatte heute Vormittag angehört hat, so konnte man feststellen, dass sie von zwei Schwerpunkten geprägt war. Der eine betrifft den Technologiestandort Österreich: Wir müssen ganz vorne mit dabei sein, wir werden immer besser, wir können immer besser messen und produzieren, es wird alles genauer. Der zweite Schwerpunkt war: Wir wollen in Österreich möglichst keine Verkehrstoten, Verkehrssicherheit hat höchste Priorität.
Es gibt allerdings in Österreich pro Jahr 7 000 vorzeitige Todesfälle – 7 000! – aufgrund von Luftschadstoffen, und zum Großteil sind das Luftschadstoffe aus dem Verkehr. Von diesen Toten redet niemand; das sind sozusagen die stillen Toten.
Wir könnten, gerade angesichts der Technologien, die wir heute zur Verfügung haben – und das wissen Sie alle aufgrund der monatelangen Berichterstattung –, viel mehr dafür tun, dass unsere Motoren sauberer sind und es weniger Luftschadstoffe gibt. Es schauen aber alle weg – bis zu Ihnen, Herr Minister –, wenn es darum geht, die Sauberkeit der Motoren, die ja auf dem Papier immer eine sehr hohe ist, durch entsprechende Prüfverfahren sicherzustellen. Da sind immer andere zuständig oder schuld daran, dass es nicht passiert.
In Österreich wird die Sauberkeit von Motoren über die Normverbrauchsabgabe steuerlich abgebildet. Jeder kann das im Zulassungsschein seines Kraftfahrzeugs sehen: Da steht der Normverbrauch des Autos – je weniger CO2 pro Kilometer umso besser. Es gibt viele, die tatsächlich darauf schauen und beim Autokauf sagen, sie wollen ein Auto, das möglichst sauber ist. Es wird jedoch getrickst und geschummelt, wo es nur geht.
Der VW-Konzern bezahlt derzeit Milliarden an Strafgeldern und hat einen riesigen Imageverlust zu verzeichnen, weil er etwas vorgetäuscht hat, das er nicht erfüllen konnte. Ich möchte mit diesen beiden Anträgen erreichen, dass wir zwei Dinge verbessern.
Erstens sollen die Abgasminderungseinrichtungen strenger kontrolliert werden. Viele unserer Zeitgenossen möchten ihre Autos mit Chiptuning lauter, kraftvoller und was auch immer machen. Was da aber gemacht wird, stimmt überhaupt nicht mit dem überein, was in den Typenscheinen steht, und es werden auf Kosten der Umwelt Schadstoffe kräftig in die Luft hinausgeblasen.
Es war ein Anliegen der VerkehrsreferentInnen der Bundesländer – ausgehend von Wien; da gibt es eine rote Klimaschutzreferentin – an den Minister, dass er sich diese Abgasminderungseinrichtungen bei den Autos ansieht und dafür sorgt, dass diese streng kon-
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