Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 181

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übergehen dieses Thema und sagen: Jetzt ist alles klar, man muss die Bildungspolitik ändern, denn wir haben erkannt, so funktioniert es nicht. (Zwischenruf des Abg. Keck.) Das sagen Sie als SPÖ-Ministerin nach 30 Jahren roter Bildungspolitik mit Duldung der ÖVP. (Abg Keck: … Schwarz-Blau …!)

Wir stehen in Wirklichkeit vor einem Scherbenhaufen der Bildungspolitik, und das sollte man der Bevölkerung einmal ganz klar sagen. Sie sollten irgendwann einmal sagen: Mea culpa!, und auch einmal die Schuld anerkennen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Keck: … Un­wahrheit …!) Das, was Sie erzählen, Frau Minister, hören wir seit Jahrzehnten, und ich bin mittlerweile alt genug, um das nachvollziehen zu können. (Abg. Keck: Ständig die Unwahrheit! – Weitere Zwischenrufe des Abg. Keck.) Das hören wir seit Jahrzehnten!

Ich sage es noch einmal: 31 Prozent Risikoschüler! 9 Milliarden € geben wir pro Jahr aus, 125 000 Lehrer, rund 1,1 Millionen Schüler, sprich ein Lehrer und neun Schüler – und dann dieses Ergebnis. Und dann stellen Sie sich her, Frau Minister, und erzählen von der schönen neuen Welt und was Sie alles machen wollen. – Das haben wir jedes Jahr von Ihrer Regierung, von der SPÖ oder teilweise von der ÖVP, gehört. Das Ergebnis ist vernichtend, ich sage es noch einmal.

Herr Kollege Strolz, Sie wollen den Kindern Flügel verleihen. – Dann nehmen Sie zur Kenntnis – Sie sind im gleichen ideologischen Fahrwasser –, dass unsere Kinder nicht einmal Federn haben! (Abg. Strolz: Die haben Flügel!) Die können nicht fliegen, bevor sie keine Federn haben. Geben Sie ihnen zuerst einmal Federn, daran hapert es! (Zwi­schenruf des Abg. Mayer.) 31 Prozent der Absolventen sind Risikoschüler, das heißt, die haben im Grunde genommen ihr Leben nach der Schule gelebt, die schaffen den Be­rufseinstieg nicht.

Herr Kollege Walser, was Sie da an ideologischem Wahnsinn abliefern! – Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass die Mehrheit der Lehrer mittlerweile entweder Grünwähler oder Grünfunktionäre sind (Abg. Öllinger: Ja, ja!), das kann man auch bei den Van-der-Bel­len-Unterstützern nachlesen. (Zwischenruf des Abg. Walser.) Und da stellen Sie sich her und negieren das Ergebnis?! – 31 Prozent der Kinder, das sind Hunderttausende, sind verloren (Abg. Walser: Weil Sie die Reform blockieren!), und niemand hat die Ehr­lichkeit, sich hinzustellen und zu fragen: Was ist hier 30 Jahre lang – 30 Jahre lang! – falsch gelaufen?

Frau Ministerin, ich fasse es ganz kurz zusammen: Was ist die letzten 30 Jahre ge­schehen? – Unzählige, ja Tausende Schulversuche, jedes Mal die Ankündigung: Mit die­sem Schulversuch lösen wir jetzt alles. Versuchskaninchen waren unsere Kinder.

Dann war die Aussage: Ganz klar, man muss die Kinder möglichst früh in Kinderkrip­pen und Kindergärten geben, das ist die Stärkung für das Bildungssystem. – Mittlerwei­le haben wir schon Zwei- und Dreijährige in Kinderkrippen, und alle haben mindestens zwei Jahre Kindergarten hinter sich. Ergebnis: 31 Prozent Risikoschüler.

Der Migrantenanteil je Klasse – das kann man auch einmal laut und deutlich sagen – lag halt vor 30 Jahren zwischen 0 Prozent und maximal 5 Prozent. Jetzt haben wir Klas­sen mit über 50 Prozent Migrantenanteil. Ergebnis: 31 Prozent Risikoschüler.

Vom Leistungsgedanken zum Spaßfaktor: auch ein System der roten und schwarzen Bildungspolitik; Ergebnis: 31 Prozent.

Vom konservativen und werteorientierten Lehrpersonal hin zum linksliberalen moder­nen Lehrer; das Ergebnis ist bekannt. Vom Lehrer als Autoritätsperson hin zum Lehrer als Kuschelpädagoge; das Ergebnis ist bekannt.

Von Klassen mit großer Schüleranzahl – über 30 Schüler waren früher in den Klassen – hin zu Klassen mit wenigen Schülern; das Ergebnis ist bekannt. (Abg. Walser: … gro­ßen Klassen! Das ist interessant!)

 


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