Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll160. Sitzung / Seite 118

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den Arbeitsmarkt zu verhelfen. Ich halte das für eine ganz entscheidende Heraus­forderung, weil es hier darum geht, Menschen wieder eine Perspektive zu geben, ihnen Selbstwertgefühl zu geben, ihnen zu zeigen, dass sie nicht zum alten Eisen gehören, sondern dass wir auf ihr Wissen und ihre Erfahrung gar nicht verzichten können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich darf in diesem Zusammenhang noch auf einen Punkt, der zuletzt diskutiert worden ist, hinweisen: Der Kündigungsschutz für jene, die über 50 sind und einen Job haben, bleibt unverändert, so wie für alle anderen. Was wir uns aber gemeinsam überlegt haben, war, eine Maßnahme zu setzen, die es älteren Menschen erleichtern soll, in den Arbeitsmarkt wieder zurückzukommen. Dementsprechend haben wir bei jenen, die neue Jobs antreten und in dieser Alterskategorie sind, Überlegungen angestellt, Vereinfachungen vorzunehmen, die letztendlich das Ziel haben sollen, dass es für Unternehmen attraktiver wird, auch Menschen dieser Altersgruppe wieder forciert einzustellen.

Der zweite große Block, mit dem wir uns neben Arbeit und Beschäftigung und Wirtschaft beschäftigt haben, ist der große Bereich, den man übertiteln könnte mit: Wir versuchen, Österreich zukunftsfit zu machen und die Herausforderungen, die in einer digitalisierten, globalisierten Welt auf uns zukommen, konsequent anzunehmen. Da steht natürlich die Bildung im Mittelpunkt. Wenn man sich dieses Programm der Bundesregierung ansieht, dann sieht man, dass wir in vielfältiger Form versuchen, hier Antworten zu geben. Das fängt zum Beispiel damit an, dass wir uns klar dazu bekennen, dass die Lehrausbildung und die Facharbeiter in Österreich einen beson­deren Stellenwert haben. Wir wissen, das ist ein wesentlicher Teil unserer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit. Das ist etwas, was uns von vielen anderen Ländern unterschei­det. Deshalb haben wir gesagt, wir wollen die Lehre attraktiver machen, und dement­sprechend schauen die Maßnahmen im Programm aus. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben aber auch das gemeinsame Verständnis, dass wir, wenn wir die Bil­dungsqualität im Land verbessern wollen, so früh wie möglich ansetzen müssen, und haben uns deshalb dazu verstanden, ein zweites verpflichtendes Gratiskindergar­tenjahr einzuführen. Nicht nur, weil das ein Beitrag ist, um Frauenbeschäftigung und -erwerbstätigkeit zu erhöhen, sondern vor allem auch, weil wir wissen, dass sich damit die Bildungsqualität verbessert und Bildungskarrieren viel früher beginnen können. Im Übrigen ist das auch ein wichtiger Beitrag, um die Integration von nicht deutsch­sprachigen Kindern in unsere Gesellschaft zu verbessern. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben uns auch dazu bekannt, dass die Digitalisierung nicht nur in Wirtschaft und Gesellschaft stattfinden darf, sondern dass wir diese auch in unsere Klassenzimmer bringen müssen. Wir haben uns deshalb entschieden, unsere Schulen nicht nur mit Wireless LAN auszustatten, mit einem konkreten Zeitplan, alle Klassenzimmer, sondern auch dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Geräte zur Verfügung stehen, nämlich Tablets und Laptops. Da geht es nicht darum, dass das eine große Verteil- oder Verschenkaktion ist, sondern da geht es darum, dass wir die gesamten päda­gogischen Konzepte umstellen wollen, von der Lehrerbildung bis zu dem, was im Klassenzimmer passiert, und damit revolutionieren wollen.

Wir haben uns auch dazu verstanden, unsere Universitäten besser zu dotieren und dort auf das Leistungsprinzip zu setzen, das abzufedern, indem wir uns auch auf eine soziale Anpassung der Stipendien geeinigt haben.

Aber Bildung ist ja nicht das einzige Zukunftsthema, sondern das ist eine Heraus­forderung, die wir an vielen verschiedenen Stellen sehen und der wir begegnen müs-


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