Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll162. Sitzung / Seite 72

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ten Verlust an produktiver Fläche. Wir haben seit 1961 11 Prozent – von 49 Prozent auf 38 Prozent – fruchtbaren Boden asphaltiert oder zubetoniert! Dann kann man sich schon erklären, dass Supermärkte mit dem Klimaschutzpreis werben, den sie durchaus auch von der Bundesregierung bekommen. Ich werde heute natürlich bei der Debatte zu CETA und TTIP noch einige weitere Beispiele bringen.

Ich habe mir gedacht, weil wir so einen Rindfleischüberschuss in Österreich haben – wir haben ja so einen gewaltigen Rindfleischüberschuss! –, haben wir beim Hahnen­kammrennen auf der Streif bei der Party Uruguay-Fleisch gegessen, zum Schutz der Tiroler Rinder. Und dieser Supermarkt, der sich auch in diese Tierschutzdebatte ein­klinkt, verkauft (eine Packung, auf der Rindersteaks abgebildet sind, in die Höhe hal­tend) südamerikanisches Rindfleisch. Da wird das Rindfleisch 12 000 Kilometer nach Österreich transportiert, aber der Supermarkt wirbt mit dem Klimaschutzpreis!

Freunde, das ist die Realität! Reden wir über das Leben, reden wir über die Realität, reden wir nicht über gefälschte Statistiken! (Beifall beim Team Stronach. – Zwischenruf des Abg. Matznetter.) Die Wirklichkeit zählt, alles andere schadet der Zukunft unserer Kinder und unserer Enkerl, und die ist gefährdet.

Heute hat ein Vorredner oder eine Vorrednerin gesagt: Das ist unser Auftrag. Das muss die Vision einer zukunftsorientierten – und jetzt komme ich zum Höhepunkt –, nachhal­tigen Politik sein. Nichts wird mehr missbraucht als das Wort Nachhaltigkeit. Diese Themen, diese Beispiele, die ich gerade gebracht habe, haben mit Nachhaltigkeit nicht im Entferntesten etwas zu tun, sondern sind genau das Gegenteil und werden mit die­sem Begriff ausgezeichnet.

Herr Minister, wir haben im Umweltbericht auch keine Angaben über den Flugverkehr. Wir haben täglich 3 200 Überflüge.

Und es fehlt besonders im Bereich Landwirtschaft die Kreislaufwirtschaft. Da wird vom Humusaufbau geredet. – Nein, Naturdünger statt Kunstdünger! Wo ist denn im Pro­gramm eine Naturdüngerprämie? – Der Kreislauf Pflanze–Tier–Dünger ist der ökolo­gisch wertvollste, der gesündeste und der nachhaltigste. (Beifall beim Team Stronach.)

Deshalb bitte ich darum, Herr Minister, das in den zukünftigen Berichten zu berücksich­tigen, und ich darf anmerken: Wenn die ökosoziale Marktwirtschaft strapaziert wird – ich war immer ein Anhänger von Joschi Riegler, ich bin auch zur Feier gegangen –, dann bitte ich aber, mir zu erklären, wie man ein CETA- und TTIP-Befürworter sein kann. Das widerspricht sich grundsätzlich. – Danke. (Beifall beim Team Stronach. – Zwi­schenruf des Abg. Matznetter.)

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12.00.28

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag des Umweltausschusses, den vorlie­genden Bericht III-316 und Zu III-316 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme eintreten, um ein Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Neubauer, Kollegin­nen und Kollegen betreffend unverzüglichen Ausstieg aus dem EURATOM-Vertrag.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen. – Das ist die Min­derheit und daher abgelehnt.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Brunner, Kolle­ginnen und Kollegen betreffend Freie Wissenschaft unabdinglich zur Lösung der Klima­krise.

 


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