Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll165. Sitzung / Seite 155

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freiheit und die Gestaltungsmöglichkeit in der Kinderbetreuung nach der Geburt für die Familien wichtige Elemente sind.

Seit heute gilt ja das neue Kinderbetreuungsgeldkonto. Es wird, wie schon des Öfteren erwähnt, mehr Flexibilität für die Familien bringen, die Wahlfreiheit wird entsprechend verbessert. Ich glaube, die Regelungen sind auch wirklich übersichtlich, und sie nehmen vor allem verstärkt auf die individuellen Bedürfnisse der Familien Rücksicht.

Sehr geschätzte Frau Bundesministerin! Ich darf mich bei dir, da ja beim Kinderbetreu­ungsgeldkonto auch sehr viel Arbeit im Vorfeld zu erledigen war, aber vor allem auch bei deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium und in deinem Kabinett für diese wertvolle Arbeit sehr herzlich bedanken. Ich glaube, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Meine Damen und Herren! Forderungen nach mehr Geldleistungen sind natürlich immer wieder verlockend, wir sollten diese aber durchaus mit einem gewissen Augen­maß und mit einem Blick auf die Zweckmäßigkeit verfolgen und vorbringen. Neben der Geldleistung wichtig und letztlich entscheidend für die Familien ist vor allem und grundsätzlich die positive Einstellung der Gesellschaft zu Kindern und natürlich zu Familien.

Österreich kann sich, was die Geldleistungen für Familien betrifft, durchaus sehen lassen! Beispielsweise 1,2 Milliarden € bekommen die Familien in Form des Kinder­betreuungsgeldes jährlich ausgezahlt. Die nun geschaffene einheitliche Regelung ermöglicht ein Kinderbetreuungsgeld von bis zu 16 449 €.

In Summe – da geht es nicht nur um Familienleistungen, sondern auch um Transfer­leis­tungen, Sozialleistungen und so weiter, um steuerliche Berücksichtigungen – reden wir in Österreich von einem Volumen von 8 Milliarden € in Richtung Familien. Die Erhöhung der Familienbeihilfe in den letzten Jahren – Kollege Strasser hat das schon ausführlich vorgebracht –, die nächstes Jahr noch einmal erhöht wird, oder auch die Verdoppelung beim Absetzbetrag: all das sind entscheidende Schritte, die von der Politik gesetzt werden. Es sind aber auch wesentliche Mittel für die Betreuung und den Ausbau der Kinderbetreuung vorgesehen, und diese werden auch eingebracht.

Es ist schon interessant, wie sich manche Zahlen entwickeln. So haben die Arbeiter­kammer und das Institut für Familienforschung gemeinsam festgestellt, dass für den Zeitraum von 2000 bis 2016 die Aufwendungen für die Familien in Österreich um mehr als 50 Prozent gestiegen sind, und das ist um 12 Prozent mehr, als die Inflationsrate im Zeitraum von 2000 bis 2016 ausmacht. Also auch darauf dürfen wir durchaus stolz sein, selbst wenn manchmal bei uns – und das ist die österreichische Mentalität – natürlich ein bisschen gejammert wird.

Wir dürfen auch ein wenig kritisieren, aber festhalten sollten wir schon, dass in der österreichischen Politik – und das gilt für beide Parteien in der Bundesregierung – die Familien und die Kinder wirklich einen hohen Stellenwert genießen, auch wenn manche das noch immer nicht ganz sehen wollen. Die Kinder werden gleichwertig behandelt. Manche können da noch nicht ganz folgen, Team Stronach oder beispiels­weise auch manche im Schlepptau der FPÖ.

Familienfreundlichkeit lässt sich aber nicht ausschließlich über Gesetze und finanzielle Angelegenheiten regeln und darüber definieren. Familienfreundlichkeit zeichnet sich in erster Linie durch gegenseitigen Respekt und persönliches Verständnis für die Kinder und ihre Familien, ihre Eltern aus. Wie sieht es damit in Wirklichkeit in unserem Land aus? Wie reagieren Nachbarn, wenn Familien mit Kindern in die Region ziehen? Wie gehen wir damit um, wenn vielleicht die Kinder auf dem Spielplatz einmal etwas lauter sind? Oder wie reagieren wir, wenn sie meinetwegen in öffentlichen Verkehrsmitteln


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