Kollege Neubauer, es hat mir auch sehr gefallen, was du gesagt hast: Wir sind stolz auf dieses System, das wir haben. Kollege Loacker wird dann ohnehin noch dazu Stellung nehmen.
Schauen Sie: Wenn ein Sozialbericht aufzeigt, dass es in der Verteilungsfrage sehr wohl einen großen Unterschied zu vergleichbaren anderen Staaten gibt, wenn nur 1,4 Prozent des Abgabenaufkommens aus dem Bereich Vermögen kommen, während es im Schnitt der EU-15, also vergleichbarer Staaten, 6 Prozent sind, dann besteht hier Handlungsbedarf! In diesem Bereich können wir ansetzen und da müssen wir dementsprechend besser werden. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Kassegger: Da vergleichen Sie Äpfel mit Birnen!)
Der Sozialbericht zeigt aber auch auf – denn die Daten sind ja bis 2015 eingepflegt –, dass die Bundesregierung unabhängig davon parallel Maßnahmen setzt, um mehr Beschäftigung und Wirtschaftswachstum zu erreichen.
Sie kennen vielleicht die Medienberichte der letzten Tage: Die Konjunktur in Österreich steigt. Warum steigt Sie? – Weil wir ein Konsumwachstum haben, unser Wirtschaftswachstum kommt aus dem Konsum. Das heißt, die Steuerreform 2016 war die richtige Entscheidung. Den Menschen, den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen mehr Geld netto in die Geldtaschen zu geben, hat dazu geführt, dass unsere Wirtschaft dementsprechend stärker wächst als in anderen Ländern. (Zwischenruf des Abg. Neubauer.)
Es ist aber auch 2017 sehr viel in Vorbereitung. Wir haben diese Punkte zum Teil auch schon gestern diskutiert. Mehr Beschäftigung heißt gleichzeitig mehr Konsum, mehr Abgaben und mehr Steuereinnahmen für Österreich. Es gilt, dieses konsumgetragene Wachstum anzukurbeln. Obwohl er von der Opposition noch kritisiert wird, ist der Beschäftigungsbonus ein ganz wichtiges Zeichen für das Jahr 2017, das wir setzen wollen.
Dieser Beschäftigungsbonus ist ein sehr großer Anreiz dafür, dass Firmen, die zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, wieder verstärkt auf Eigenpersonal setzen. Wir müssen dorthin kommen, dass unsere Firmen verstärkt auf mehr Eigenpersonal anstatt auf Fremdpersonal setzen (Beifall der Abg. Aubauer) – Fremdpersonal, das jetzt, durch die EU ermöglicht, von Fremdfirmen in Österreich angeboten werden darf, und zwar billig, bedingt durch die niedrigeren Lohnnebenkosten im Heimatland.
Das heißt, ich sehe in diesem 50-prozentigen Lohnnebenkostenersatz für neue, zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen, die in Österreich schon im System sind, die aus dem AMS heraus einen neuen Job bekommen, wodurch wir aus ehemaligen Beitragszahlern erneut Beitragszahler für unser österreichisches Sozialversicherungssystem machen, einen ganz wichtigen Schritt. Ich glaube, dass es sich für die Wirtschaft wirklich auszahlt, wieder auf mehr Eigenpersonal anstatt auf Fremdpersonal aus dem Ausland zu setzen.
Der letzte Punkt, den ich schon noch anschneiden möchte, weil ich es wirklich schade finde, dass wir ständig unsere Mitmenschen in Österreich betreffend die Pensionen verunsichern: Die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Abgeordneten aus dem Deutschen Bundestag loben unser Pensionssystem, sie loben es hoch wie kein anderes System in Europa. Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages aus der CDU sagt: Ihr seid den richtigen Weg gegangen, ihr seid den sicheren Weg gegangen; Deutschland hat sich von dieser staatlichen, gesetzlichen Pensionsversicherung verabschiedet. – Wenn mehr privat dementsprechend weniger Pension bedeutet, dann brauchen wir dieses System nicht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Steinbichler – eine Ausgabe der „Frankfurter Allgemeine“ in die Höhe haltend –: Das ist eine deutsche Zeitung, schau dir das an!)
Ich bin überzeugt, dass in Wirklichkeit alle Abgeordneten in diesem Hohen Haus mit diesem System und dieser Entscheidung zufrieden sein müssen, dass wir unsere Pen-
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