Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 162

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

einer Sache überzeugt ist. Über 16 000 Unterschriften gibt es bereits für diese Aktivität, für diese Initiative.

Wir bringen dazu auch einen Entschließungsantrag ein, und zwar aus der Sicht der Arbeitsplätze und des Wirtschaftsfaktors. Wenn ich das kurz begründen darf, so wie es auch in der Initiative bei Fritz Jeitler begründet ist, die der Ausgangspunkt dafür ist, dass eine klare Herkunftskennzeichnung kommen muss – sonst hilft uns alles nichts, Kolle­ge Schmuckenschlager, alle Appelle an die Konsumenten verhallen, weil diese nicht entscheiden können. Sie werden so getäuscht, die Konsumentinnen und Konsumenten haben überhaupt keine Möglichkeit.

Dann brauchen wir die Lebensmittelsicherheit. Wir haben bereits diskutiert, dass die Er­nährungssouveränität längst nicht gegeben ist. Wir wissen das, deshalb darf ich dieses Bild hierher stellen. (Der Redner stellt eine Tafel vor sich auf das Rednerpult, auf der eine mit Abdeckplanen verhüllte Lkw-Ladefläche in nächtlicher Umgebung abgebildet ist.)

Ich glaube, das sagt alles. Wenn das Rindfleisch so nach Österreich kommt, nicht in gefrorenem Zustand oder mit dem Schiff von Argentinien und Brasilien, dann kommt es lebend, und im Laufe der Nacht oder am nächsten Tag wird es mit dem AT-Zeichen zu österreichischem Fleisch. Da haben wir keine Lebensmittelsicherheit mehr, der Konsu­ment hat keine Garantie, und das ist nicht fair! Wir brauchen fairen Handel – das wurde heute schon ein paar Mal angesprochen –, deshalb muss man diese Missstände ab­stellen. (Beifall beim Team Stronach.)

Wir haben wesentlich höhere Produktionsstandards, diese wollen wir beibehalten. Auch den Anbau von GVOs wollen wir nicht. Das ist ganz wesentlich und wurde heute be­reits diskutiert – im Zusammenhang mit dem Tourismus, mit der Kulturlandschaft, mit der gepflegten Kulturlandschaft. Es geht um den Erholungswert, vor allem ganz beson­ders für unsere heimische Bevölkerung, nicht nur für die Touristen. Viele von uns schät­zen es gar nicht, was für eine Lebensqualität es ist, wenn man ständig auf dem Land le­ben darf.

Der wesentliche Punkt: der Klima- und der Umweltschutz. Wir fahren Tausende Fahr­zeuge sinnlos durch die Gegend. Es ist einfach bezeichnend, Kolleginnen und Kolle­gen, dass gestern Gottfried Kneifel deine Initiative begrüßt, Herr Minister, dass du Be­amte aufs Land bringst, dass das so sinnvoll ist. Gottfried Kneifel, der Retter des Lan­des, ist im Originaljob der Chef des Ennshafens – genau der, der den ländlichen Raum mit seinen Importen umbringt! Der Ennshafen hat im vorigen Jahr 240 000 Container verfrachtet – 240 000 Container! –, und ich weiß nicht, auf wie vielen Containern nach der Verarbeitung „Geschmack der Heimat“ oder „Genussland Oberösterreich“ draufsteht.

Das, Kolleginnen und Kollegen, ist zu unterbinden, und deshalb bringe ich folgenden An­trag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Faire Lebensmit­tel“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu veranlas­sen, damit eine klare Herkunftskennzeichnung auf Lebensmitteln – im Sinne der Bür­gerinitiative 80/BI – umgesetzt wird.“

*****

Wir bitten um Zustimmung. (Beifall beim Team Stronach.)

16.17

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite