Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 186

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Ich glaube, da sollte ein Mittelmaß gefunden werden – die 25 Prozent sind eindeutig zu wenig. Daher ist es auch ganz wichtig, dass wir als Gewerkschaft PRO-GE und als Ge­werkschaft GPA-djp eine Bürgerinitiative eingeleitet haben. Ich möchte mich einfach bei jenen 25 000 Menschen, die diese Bürgerinitiative unterschrieben haben, die sie mit­tragen, recht herzlich bedanken, denn es geht um die Arbeitsplätze in der Stahlindus­trie, und es geht auch um die Arbeitsplätze in der gesamten Metallindustrie.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wenn wir wissen, dass seit 2008, also seit der Krise, allein in der europäischen Stahlindustrie mehr als 85 000 Arbeitsplätze weggefallen sind, dann wissen wir, dass Feuer am Dach ist, und dann ist uns klar, dass da gegengesteuert werden muss.

Meine Aufforderung, Herr Staatssekretär – Sie sind ja bei den Verhandlungen schon da­bei gewesen und werden wahrscheinlich wieder dabei sein –, lautet daher: Ich bitte Sie, sich dort noch ein bisschen vehementer einzubringen, nicht nur auf Vorschläge von den anderen zu warten, sondern wirklich ordentlich auf den Tisch zu hauen, damit wir Straf­zölle einführen können, die die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Österreich besser absichern als bisher. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.40


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Hanger. – Bitte.

 


17.40.24

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Wer­te Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste – insbesondere aus Kärnten sind heute sehr viele Gäste da! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir debattieren den EU-Vor­habensbericht zum Thema Wirtschaft, Programmperiode 2014 bis 2020. Ich möchte mich in meinem Debattenbeitrag mit dem Thema Jugendbeschäftigung auseinandersetzen, weil das eines meiner Lieblingsthemen ist.

Österreich – und das haben meine Vorredner schon gesagt – steht im europäischen Kon­text eigentlich sehr gut da, wir haben im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Dafür gibt es mehrere Gründe: Das ist zum einen unser duales Ausbildungssystem, das sind aber zum anderen mit Sicherheit zum Beispiel auch unsere berufsbildenden mittleren und höheren Schulen – unser Schulsys­tem ist ja diesbezüglich wesentlich besser, als es manchmal dargestellt wird –, der we­sentliche Grund dafür ist aber natürlich die demografische Entwicklung.

Wenn ich meine Ausführungen jetzt mit Zahlen belege, dann konzentriere ich mich auf die Region, aus der ich komme, das ist die LEADER-Region Eisenstraße in Niederös­terreich. Wir haben dort eine sehr genaue demografische Untersuchung gemacht, mit dem Ergebnis, dass uns zum einen die Facharbeiter ausgehen werden, zum anderen aber auch die jungen Menschen fehlen, die dort den Wirtschaftsstandort erhalten sol­len.

Welche Schlüsse muss man daraus ziehen? Was kann man dagegen machen? – In Wirklichkeit geht es um Wanderungsbewegungen. Ich denke, wir wollen unsere Region so optimistisch, so positiv positionieren, um auch Zuwanderungsregion zu sein, einer­seits innerösterreichisch – gar keine Frage; es gibt vielleicht Regionen, die sogar schon zu starken Zustrom haben, vielleicht schaffen wir einen innerösterreichischen Aus­gleich –, andererseits aber vielleicht auch europäisch; es gibt ja Staaten mit sehr hoher Jugendarbeitslosigkeit, ich nenne etwa Griechenland, Portugal, Spanien. Diese Wan­derungsbewegungen sind natürlich zu steuern. Wir brauchen Menschen, die zum Bei­spiel Metallfacharbeiter sein wollen, die die entsprechenden Qualifikationen mitbringen.

Ich bin davon überzeugt, dass betreffend die Facharbeiterfrage auch die europäische Idee einen guten Beitrag leisten kann. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Yılmaz.)

17.42

 


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