Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll177. Sitzung / Seite 94

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und da noch einmal im Speziellen um die Bewohner und Bewohnerinnen der grenz­nahen Regionen, und da wieder hauptsächlich jene im Westen Österreichs.

Wir, das ist ja vorhin auch schon andiskutiert worden, aus den Bezirken Kufstein, aber eben auch Schwaz, dem Außerfern oder auch der Bodenseeregion erleben es ja jedes Wochenende, was es bedeutet, wenn Urlauber oder Ausflügler, die zu uns kommen, den Mautkosten ausweichen und die Landesstraßen benutzen. Unsere Regionen wer­den zugestaut und verstopft, und das verstärkt natürlich Wochenende für Wochenende den Unmut und den Zorn der Bevölkerung.

Ich bin fest davon überzeugt – so wie der Herr Minister –, dass die neue digitale Vignette diesbezüglich eine bestimmte Erleichterung bringen wird. Sie ist einfacher zu handeln, wenn sie auch nach Meinung des Kollegen Willi vielleicht noch nicht ganz so hundertprozentig in der Verwendung ausgereift ist. Ich bin mir aber ganz sicher, die ASFINAG hat sich sehr bemüht, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten eine optimale Lösung zu finden. Die Vignette muss auf jeden Fall nicht mehr zuerst auf­geklebt und dann abgekratzt werden.

Eine weitere große Verbesserung für uns in den Grenzregionen wäre auf jeden Fall die Einführung einer 1-Tages-, 3-Tages- oder Kurzzeitvignette. Jetzt wird wahrscheinlich Kollege Hagen gleich sagen: Ich habe hier einen Antrag eingebracht, wieso habt ihr nicht zugestimmt? Das hat einen bestimmten Grund, Kollege Hagen. So kommt dieser Antrag zu uns in den Ausschuss, und wir können noch einmal darüber diskutieren, denn ich denke mir, die 1-Tages-Vignette ist vielleicht nicht die optimalste Form.

Meine Vorstellung wäre eine Art flexible Kurzzeitvignette, wo man für einen Zeitraum von ein bis sechs Tagen angeben kann, für wie viele Tage man sie braucht, denn bei einem Tag sind dann halt wirklich nur die Tagesausflügler betroffen. Wenn jetzt aber jemand übers Wochenende kommt, dann will er eine 3-Tages-Vignette et cetera pp. Das heißt, wir werden das hoffentlich noch einmal diskutieren.

Mir ist natürlich auch durchaus bewusst, Herr Minister, dass die ASFINAG keine große Freude daran hat, weil sie befürchtet, weniger Erlöse erzielen zu können, aber ehrlich gesagt bin ich nicht davon überzeugt, dass es so sein wird. Unter Umständen werden die Erlöse sogar ähnlich gut sein, weil insgesamt einfach mehr Autofahrer eine Vignette kaufen werden. Daher, Herr Minister, möchte ich die Gelegenheit nutzen, Sie im Namen der verkehrsgeplagten Bevölkerung in den Grenzregionen noch einmal ganz eindringlich zu bitten, diese Varianten von der ASFINAG berechnen und überprüfen zu lassen, damit wir dann für den Ausschuss auch eine Diskussionsgrundlage haben.

Ich kann mir auch vorstellen – und das ist vielleicht noch einmal ein neuer Aspekt –, dass auch die Tourismuswirtschaft eine Kurzzeitvignette positiv aufnehmen würde. Ich kann mir vorstellen, dass Gastgeberbetriebe bei Buchung des Urlaubs eventuell einfach die Nummer ihres Gastes erfragen, die Vignette bereits mitbuchen und diese dann, wenn die nicht so viel kostet – eine Kurzzeitvignette kann ja nur ein paar Euro kosten –, eventuell in die Pauschalreise miteinrechnen oder als kleinen Benefit sogar gratis zur Verfügung stellen. Ich denke, auch das wäre ein guter Ansatz.

Sehr geehrter Herr Minister, wir – mehrere Kollegen von den Grünen, vom Team Stronach und auch von unserer Seite – wären Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie diesbezüglich diskussionsbereit wären. Gerade bei uns in Tirol, nicht nur in Linz, ist das Thema Verkehr und Transit ein sehr emotionales und ein sehr präsentes. Die Menschen erwarten sich zu Recht, dass es Lösungsansätze von unserer Seite gibt. Ich bin fest davon überzeugt, es hilft nicht nur eine Maßnahme, sondern es muss ein ganzes Bündel an Maßnahmen sein, um Erleichterung für die Menschen, für die Bevöl­kerung zu bringen.

 


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