Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll177. Sitzung / Seite 95

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Ich möchte Sie noch ganz kurz an Ihr Zitat von heute Morgen erinnern. Sie haben gesagt: Der Mensch muss immer im Mittelpunkt unserer verkehrspolitischen Überle­gun­gen stehen. Ich glaube, das ist ein gutes Schlusswort. – Vielen Dank für die Auf­merksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

13.57


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Kumpitsch. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.

 


13.58.03

Abgeordneter Mag. Günther Kumpitsch (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Geschätzte Zuhörer auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Hohes Haus! Mein Beitrag bezieht sich auf den Antrag der Grünen zum 200. Ge­burtstag des Fahrrades. Jedes Kind soll sicher Fahrrad fahren können. Laut Ver­kehrsstatistik des Bundesministeriums für Inneres zum Thema Kinderunfälle kamen im Jahr 2016 sieben Kinder im Straßenverkehr ums Leben: drei davon im Auto, drei als Fußgänger, ein Kind als Radfahrer. Im Jahr 2015 mussten wir elf tote Kinder beklagen, und im Jahr 2014 acht tödlich verunglückte Kinder.

Nicht dazugerechnet sind all jene Verkehrsunfälle mit Kindern, die Gott sei Dank glimpflich ausgingen, aber oft mit schweren Verletzungen endeten. Gesamt gesehen gibt es in Österreich pro Jahr circa 6 700 Fahrradunfälle. Genau deswegen finde ich es bedauerlich, dass man den Antrag der Grünen im Ausschuss abgelehnt hat.

Wenn ich Sie zitieren darf, Herr Minister: Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. – Umso bedauerlicher und tragischer ist es, wenn im Straßenverkehr Kinder sterben. Daher müssen wir uns die Frage stellen, was die Ursache für diese Schicksale ist und ob wir alles getan haben, um zu verhindern, dass Kinder im Straßenverkehr sterben

Haben wir ihnen die nötige Ausbildung gegeben und haben wir ihnen die nötige Praxis beigebracht, damit sie Fahrzeuge im Straßenverkehr auch sicher lenken können? Da gehören sicherlich auch Fahrräder dazu.

Natürlich gibt es verschiedene Organisationen und Initiativen, die sich um die Ver­kehrsausbildung und auch Fahrradausbildung von Kindern kümmern. Kollegin Aubauer hat im Ausschuss schon erwähnt, dass es ein Verkehrs­sicherheitspro­gramm 2020 gibt, und sie hat auch darauf hingewiesen, dass pro Jahr ungefähr 9 000 Schülerinnen und Schüler freiwillig die Radfahrprüfung machen. Das ist auch gut so, aber das heißt nicht, dass wir nicht auch andere Möglichkeiten nützen sollten, um die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr zu verbessern. Deshalb finde ich den Vorschlag mit einem bundesweiten Förderungsprogramm für Radfahrkurse, die den Volksschulen die Möglichkeit geben, im Lehrplan nämlich ohnehin vorgesehene Verkehrserziehung so zu gestalten, dass auch diese Ziele erreicht werden können, gut. Damit könnten auch schon Kinder mit zehn Jahren Fahrrad fahren.

Auch einen anderen Aspekt gilt es zu berücksichtigen, den Kollege Walser schon erwähnt hat: Wenn wir ein Umdenken in Richtung sanfte Mobilität wollen, und tat­sächlich ist es so, dass 90 Prozent der städtischen Gebiete und der örtlichen Bereiche mit dem Fahrrad befahren werden können, dann wäre das auch ein Signal dafür, das Fahrrad öfter und länger zu verwenden.

Daher, meine Damen und Herren, geschätzte Kolleginnen und Kollegen: Sie haben jetzt noch die Möglichkeit, an diesem Umdenken und an der Sicherheit unserer Kinder mitzuwirken. Deshalb appelliere ich an Sie: Stimmen Sie heute diesem Antrag zu! – Danke. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.02

 


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