Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll186. Sitzung, 19. Juni 2017 / Seite 44

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hätten Ihr Redekonzept wirklich rechtzeitig abändern sollen. Zugegeben, die Zeit war sehr knapp, weil der Herr Bundeskanzler unmittelbar vor Ihnen gesprochen hat, dabei aber ei­nen sehr umfassenden Bildungsbegriff verwendet hat. Er hat ausführlich dargelegt, was geschehen ist und weiter geschehen muss (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Was ist ge­schehen?) – für unsere Kinder und Jugendlichen, die im Mittelpunkt unseres Bildungs­systems stehen. (Zwischenrufe bei NEOS und FPÖ.) Er hat einen breiten Bildungsbe­griff verwendet, von der Elementarpädagogik über die Schule bis hin zur Hochschulbil­dung.

Vor allem aber hat er unsere Lehrlinge besonders erwähnt. Sie sind die Fachkräfte der Zukunft, das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Gerade in diesem Bereich ist durch das Lehrlingsreformpaket unglaublich viel geschehen: Anhebung der Berufs­schulstunden und viele andere Maßnahmen, die eine Aufwertung der Lehre mit sich brin­gen. Also bitte: Zuhören!

Das Ganztagsschulpaket haben Sie auch erwähnt. Ich möchte mich beim Herrn Bun­deskanzler und der gesamten Bundesregierung auch dafür bedanken, dass eine Mil­liarde aus der Bankenabgabe, aus der Abschlagszahlung umgewidmet wurde, für den Bildungsbereich. Das ist eine Investition in die Zukunft. Ich bin mir sicher, im Bereich der Bildung bringen diese Mittel weit höhere Erträge als bei den Banken, das ist also eine sehr gute Investition, das ist bestens angelegtes Geld (Beifall bei der SPÖ), vor al­lem im Zusammenhang mit den Ganztagsschulen und natürlich auch unseren Fachhoch­schulen, die auch entsprechend dotiert werden.

Sie haben auch zum Thema Quereinsteiger, Quereinsteigerinnen Stellung bezogen. Es ist ganz, ganz wichtig, in unserem Schulsystem wertvolle Kräfte als Lehrerinnen und Leh­rer zu haben. Kommen Sie morgen in den Unterrichtsausschuss, da beschließen wir ein Paket, das es gerade QuereinsteigerInnen aus den verschiedensten Branchen bes­ser ermöglichen soll, im Bildungsbereich tätig zu sein, als Lehrerinnen und Lehrer tätig zu sein.

Selten, muss ich sagen, habe ich mich über eine Sondersitzung so gefreut wie über die­se. (Abg. Kickl: Man merkt es kaum! Es kommt nicht so rüber!) Deshalb danke ich auch den Antragstellern, -stellerinnen, weil sie uns Gelegenheit geben, über ein umfassendes Bildungspaket zu berichten. Der Titel, den Sie gewählt haben, passt nicht ganz, denn wir haben heute hier ein sehr gelungenes Bildungspaket auf Schiene gebracht. Wir müssen es noch durch den parlamentarischen Prozess bringen, aber ich bedanke mich schon jetzt bei allen, die Beiträge geleistet haben, um das zu ermöglichen, denn es war eine schwere Geburt.

Es war unglaublich schwierig, die Verhandlungen zu führen – schon innerhalb der Re­gierung und natürlich auch mit den Oppositionsparteien. Ich möchte mich aber bei allen Oppositionsparteien für ihre Gesprächsbereitschaft bedanken. Ganz besonderer Dank gilt natürlich der Fraktion der Grünen für die wertvollen Beiträge, die sie geleistet hat, die Sie geleistet haben. Das waren wertvolle Hinweise, aber natürlich haben Sie auch – und das gehört in der Politik dazu – Kooperationsbereitschaft und Konsensbereitschaft ge­zeigt.

Man hat einfach gesehen, dass das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird. Und das ist in der Bildungspolitik so enorm wichtig. (Ruf bei der FPÖ: Es wird nicht besser!) Genau darum ersuche ich Sie alle, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen – im Sinne unserer Kinder, im Sinne unserer Jugendlichen! In den Klassenzimmern, in den Kindergärten wird die Zukunft eines Landes geschrieben. Hier müssen wir bitte alle an einem Strang ziehen, idealerweise auch alle an einem Ende.

Sie haben dieses Reformpakt ein bisschen geringschätzig als Behördenreformpaket ab­getan. Ich finde, es ist Unglaubliches geschafft worden, indem die politischen Gremien ab-


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