Sie tut es unter Einbeziehung der Betroffenen, diese dürfen mitstimmen. Das war am Schluss ein schwieriger Verhandlungsgegenstand. Das passt aber sehr gut zum Autonomiegedanken, der ja generell dieses Bildungspaket trägt. Dass sich da die Lehrergewerkschaft massiv einbringt, ist nicht nur ihrem eigenen Interesse geschuldet, sondern auch dem Interesse der Schüler. Zum Beispiel hat sich die Gewerkschaft massiv dafür eingesetzt, dass die 25-Schüler-Höchstzahl bleibt oder nur sehr schwer aufgeweicht werden kann. Das finde ich einen wertvollen und wichtigen Beitrag, den man nicht einfach schlechtreden sollte. (Beifall bei der ÖVP.)
So, wie man den massiven gesellschaftlichen Änderungen, die es gegeben hat, im Schulbereich Rechnung tragen muss, so gilt das auch für die Universität, und da spreche ich wirklich aus erster Hand. Ich erlebe die Entwicklung der Universität schon ein halbes Jahrhundert lang. Ich habe 1969 zu studieren begonnen und alle Positionen bis hin zum Professor, Rektor und dann auch Wissenschaftsminister in diesem Bereich selbst besetzt, ich kenne mich da wirklich aus. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)
Ich erwähne nur die wichtigsten Änderungen an Universitäten, es gäbe viel mehr zu erwähnen. Die wichtigsten Änderungen sind eine rasante, explosionsartige Zunahme der Studierendenzahl, eine hohe Internationalität der Universität, die sich in Österreich besonders dadurch verschärft, dass wir jetzt extrem viele deutsche Studierende haben, die bei uns studieren wollen. Früher waren es in Innsbruck ein paar Leute im Wintersemester, die vor allem Ski fahren wollten. Inzwischen flüchten extrem viele Deutsche vor dem Numerus Clausus in Deutschland, wo die Zugänge stark begrenzt sind, und wir haben zum Beispiel in der Psychologie in Salzburg und in Innsbruck unter den Anfängern bis zu 80 Prozent deutsche Studierende. Es gibt also eine hohe Internationalität, vor allem einen starken Zustrom deutscher Studierender.
Das Dritte, was oft wenig beachtet wird, aber ganz wichtig ist: Unsere Studien werden immer stärker reguliert, verschult. Das kann man beklagen, es ist aber eine unausweichliche internationale Entwicklung. Diese Verschulung bringt es mit sich, dass es nicht mehr vernachlässigbar ist, wie viele Leute in irgendein Fach drängen, sondern dass es extrem wichtig ist, dass dort nur so viele Leute studieren, wie man eben auch betreuen, und durch die einzelnen Lehrveranstaltungen tragen kann. Früher ging man einfach in eine Massenvorlesung oder ging auch nicht hin, und am Schluss stand eine große Prüfung, die man dann eben bewältigen musste. Inzwischen ist das Studium in viele, viele Einzelveranstaltungen zergliedert, in denen ich als Studierender jedes Mal einen Platz brauche und als Lehrender mich jedes Mal bemühen muss, die Studierenden adäquat zu betreuen.
Das sind die wichtigsten Änderungen, und diesen wichtigen Änderungen haben wir bisher nur ungenügend Rechnung getragen. Wir haben den Unis zwar immer mehr Personal und immer mehr Geld gegeben, und sie haben auf die Massen reagiert, dennoch haben wir in vielen Fächern ganz unzumutbare Betreuungsverhältnisse, was dazu führt, dass wir dort gewaltige Qualitätsmängel haben. Klarerweise ist das so, das brauche ich nicht auszuführen. Wir haben aber vor allem auch eine ganz hohe Zahl an Studienabbrechern, was in vielerlei Hinsicht ungünstig ist. Es ist eine Verschwendung von Ressourcen, es ist aber auch ein Bruch im Leben eines jungen Menschen.
Eine Folge, die ich jetzt nicht sehr wichtig nehme, ist zum Beispiel auch unsere Position in den internationalen Rankings. Da der Herr Bundeskanzler aber fordert, wir sollten in den internationalen Rankings besser werden, sage ich: Ja. Die Betreuungsverhältnisse haben in den internationalen Rankings häufig ein sehr hohes Gewicht, im kürzlich veröffentlichten QS-Ranking etwa 20 Prozent.
All das führt dazu, dass wir unbedingt Zugangsregelungen, ein Zugangsmanagement brauchen. Ich war hocherfreut, als ich im Plan A des Herrn Bundeskanzlers lesen konnte, dass das jetzt kommen soll. Es steht drin, dass wir Zugangsregelungen brauchen,
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