Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 147

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Kinder sehr viel einfacher, wenn die Schnittstellenproblematiken zwischen den ein­zelnen Schultypen somit größtenteils wegfallen. Und im Cluster – und das wurde auch immer wieder betont, aber es ist so wichtig, dass ich es noch einmal sagen möchte – sorgen wir natürlich auch entsprechend vor, dass zusätzliches Verwaltungs­personal eingesetzt wird, denn das sind ja größere Schuleinheiten. Dadurch sollen die Päda­goginnen und Pädagogen und die Schulleiterinnen und Schulleiter von ihren Verwal­tungsaufgaben entlastet werden. Auch das ist ein ganz wichtiger Punkt. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Behörde war heute auch schon ein Thema, das ausführlich behandelt wurde. Mir ist es wichtig, einmal mehr zu betonen, dass es da vor allem um Effizienz und auch Transparenz geht. Erstmals rechnen wir alle Pädagoginnen und Pädagogen in dieser Behörde zentral über das Bundesrechenzentrum ab. Erstmals wissen wir, um wie viele Pädagoginnen und Pädagogen es geht, was sie unterrichten, wie viel sie unterrichten, wo sie unterrichten. In diesem Zusammenhang ist die Steuerung in Zukunft ganz stark Thema, welche damit endlich möglich gemacht wird.

Die Behörde ist so gebaut, dass auch der Kindergarten und die Horte mit in die Be­hörde integriert werden können. So wird es möglich sein, das gesamte Bildungssystem unter eine Behördenleitung zu stellen und vor allem das Personal auch entsprechend gestalten zu lassen. Das bringt Effizienz und Transparenz.

Einmal mehr betone ich, dass es mit der neuen Behörde und dem neuen Gesetz erstmals ganz klare Kriterien für die Leitungsfunktionen gibt (Abg. Walter Rosenkranz: Das hat es bis jetzt nicht gegeben?!) – Kriterien, die im Gesetz stehen und ganz klar besagen, dass es Auswahlkommissionen gibt, wo auch Menschen dabei sind, die von Personalagenturen kommen, die Gutachten, Assessments hinsichtlich Leadership, Füh­rungserfahrung und Führungskompetenz machen, was ganz wichtig für diese Leitungsfunktionen ist. Die Kommissionen machen entsprechende Vorschläge zur Bestellung der jeweiligen Leitung. Das gab es bisher nicht: standardisiert, transparent und objektiviert. Die Parteipolitik wird somit ein gutes und großes Stück weit Geschichte und deutlich zurückgedrängt.

Was in dieser Behörde auch verankert ist, ist der Chancenindex. Mir ist eines beson­ders wichtig: Es geht darum, die Ressourcen insbesondere dorthin zu steuern, wo wirklicher Handlungsbedarf besteht und Problemfelder liegen. Mit dem Chancenindex, der über sechs Faktoren definiert ist, wird erstmals festgeschrieben, wie die Gestaltung in der bedarfsorientierten Ressourcenverteilung der Zukunft aussehen soll. So besagt es das Gesetz, diese Vorlage, die hier im Parlament zur Abstimmung vorliegt.

Und die Kriterien, um die es geht, sind naturgemäß die Schülerinnen- und Schüler­zahlen – das ist wenig überraschend –, der Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler, der sozioökonomische Hintergrund, und auch die Sprache der Kinder ist ein Thema, die regionalen Herausforderungen und Bedürfnisse, da müssen wir natürlich differenzieren, und selbstverständlich die Schwerpunkte der Schule, das ist klar, da werden unterschiedliche Zuteilungen gebraucht. Es gibt also sechs Kriterien für den Chancenindex, der in Zukunft richtungsweisend und wegweisend sein wird.

Nun zu den Modellregionen ein paar Bemerkungen: Ja, mit diesem Gesetz schaffen wir die Möglichkeit, Modellregionen einzurichten und so gemeinsame Schulen in Österreich Wirklichkeit werden zu lassen. Ein Dank dafür auch an die Grünen an dieser Stelle. Es ist ein System, das international seit Jahrzehnten Praxis ist, wo viel Erfah­rung gegeben ist. Südtirol war heute Thema, ich war damals dabei, ich habe sogar dazu eingeladen, diese Exkursion nach Südtirol zum Thema gemeinsame Schule und zum Thema Inklusion zu machen, denn beides ist dort vorbildlich gelöst. (Abg. Walser: Das habe ich erwähnt!) Diese Länder leben das meisterhaft vor, und wir müssen ihre


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