Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 83

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an, was Sie zur Sache gesagt haben. Ich habe vorhin auch zur Sache gesprochen. – Sie zwar relativ wenig, aber schauen wir uns an, was Sie gesagt haben.

Sie haben allen Ernstes gesagt, Österreich stehe gut da, und Sie haben das damit be­gründet, dass Sie eine Zeitung gelesen haben und in dieser Zeitung gestanden ist, Ös­terreich stehe gut da. (Zwischenrufe der Abgeordneten Hauser und Peter Wurm.) –Dann schauen wir uns einmal an, wo Sie das herhaben! Ich kenne diese Zeitung nicht (Abg. Matznetter: Die „Presse“!), aber Sie werden mir sicher noch sagen, ob diese Zeitung das deshalb geschrieben hat, weil Sie darin inseriert haben – selbstverständlich mit Steu­ergeld –, oder ob das tatsächlich stimmt.

Dann schauen wir uns einmal die Fakten an! Die Fakten sind, und das haben Sie, Herr Matznetter, in Ihrem Traum- beziehungsweise Luftschloss vergessen, das sich Wirt­schaftskammer nennt, wo Sie Funktionär sind. Kein Mensch weiß, was Sie dort ma­chen, aber es soll so sein. (Abg. Schopf: Sie wissen das vielleicht? Sie wissen das!)

Und dort haben Sie wahrscheinlich noch nicht mitbekommen, dass die Österreicher, vor allem jene, die wenig verdienen, seit dem Jahr 2000 einen realen Lohnverlust von 35 Prozent hinnehmen mussten, und zwar deshalb, weil Sie auf der einen Seite die Steu­ern permanent erhöhen, permanent Ideen haben, wie man Steuern erhöhen kann, weil immer dann, wenn es um eine Steuerreform geht, am Ende des Tages eine Steuerer­höhung herauskommt, und weil auf der anderen Seite die Inflation in keiner Weise ab­gegolten wurde.

Und dann gibt es die sogenannte kalte Progression, die Sie auch nicht abschaffen wol­len, die dazu führt, dass die Österreicher de facto einen Einkommensverlust haben. Da­von spreche ich! Ich spreche nicht davon, was Sie in irgendwelchen Zeitungen lesen, sondern ich spreche davon, dass Österreich den Bach runtergeht. Wenn Sie sagen, wir haben jetzt ein Wirtschaftswachstum, das besser ist als die Jahre davor, dann stimmt das (Zwischenruf des Abg. Matznetter), nur muss man sich den ganzen Zeitraum an­sehen. Und wenn man sich den Zeitraum ansieht, dann sieht man, dass Österreich ab­sandelt, wie das Ihr Chef bei der Wirtschaftskammer immer wieder sagt, was Sie aber anscheinend nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

Aber natürlich, wenn ein Sozialist hier ans Rednerpult tritt, dann findet er alles großar­tig, weil Sie als Sozialisten ja ohnehin schon vergessen haben, wie es den Menschen draußen geht. (Beifall bei Team Stronach und FPÖ.) Und denen geht es nun einmal schlecht, und zwar deshalb, weil sie sich – gerade in Wien, wo Sie doch vorher so ge­lobt haben, wie toll das in Wien läuft – die Wohnungen nicht mehr leisten können, weil sie sich die Betriebskosten nicht mehr leisten können. – Das ist alles Ihre Schuld, weil Sie mit dieser falschen Politik alle nach Wien locken, weil durch die falsche Baupolitik in Wien nur 10 000 Wohnungen gebaut werden und jedes Jahr 100 000 dazukommen, denen Sie dann hinten das Geld der braven Steuerzahler hineinstecken. – So schaut es nämlich aus, Herr Matznetter! (Beifall bei Team Stronach und FPÖ.)

Das machen Sie in Wien, und dann stellen Sie sich hier heraus, beflegeln uns und freu­en sich auch noch diebisch, wenn es jemand nicht ins Hohe Haus schaffen sollte. Ich weiß ja nicht, wer es schafft. Ich weiß auch nicht, ob Sie es schaffen werden, denn Sie müssen ja gewählt werden! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie müssen vom Bürger gewählt werden, und ich kann den Bürgern – ich hoffe, es hö­ren einige zu – nur eines empfehlen: Wählen Sie bitte nicht Rot und Schwarz und bitte nicht den Matznetter (Heiterkeit bei der FPÖ), denn der Matznetter hat in seinem Glas­palast, der Wirtschaftskammer, die Bodenhaftung verloren, und er weiß gar nicht mehr, wie es den Menschen da draußen geht. – So schaut es nämlich aus. Deshalb: Wählen Sie weder Rot noch Schwarz, sondern wählen Sie die Zukunft, und da ist der Matznet-


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