Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll192. Sitzung / Seite 60

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hat zwei Ohrmarken; ab sieben Tagen nach der Geburt werden die dann kontrolliert – da ist man scharf! Dann schauen wir uns an, was in der Verarbeitung in den Schlacht­höfen passiert!

Aber wir haben keine Unterlagen, sagst du. – Dafür produzierst du ganz wertvolle Hoch­glanzbroschüren zur Eigenwerbung.

Ich habe gesagt, ich bringe auch Beispiele mit Lebensmitteln (eine Packung Kokos-Man­del-Gebäckkugeln in die Höhe haltend): Das ist täglich bei jeder Supermarktkasse zu haben: mit Palmöl. Natürlich ist das nur ein Produkt, ich könnte hier Hunderte nennen.

Damit wir wissen, welche Mengen hier gehandelt werden: Das (einen entsprechenden Karton aus Wellpappe in die Höhe haltend) ist eine Packung für die Hotellerie und Gas­tronomie – ich rede noch gar nicht von der Systemgastronomie; dort ist es am ärgs­ten –, für vier 2,5-Kilo-Packungen Palmöl. Man muss wissen, um welche Mengen es da geht!

Und da geht es nicht nur um das Öl an sich – weil der Kollege von der SPÖ immer sagt, das ist wichtig, wir würden ja sonst die Bevölkerung nicht versorgen können –, nein, hier geht es um die Fläche unserer Kulturlandschaft! Eine Kuh verwertet ein Hektar wert­vollstes Dauergrünland – Trinkwasserschutz, Biodiversität, Pflanzenvielfalt, Gesundheit für die Menschen, gesundes Fett. Das (eine Packung PHASE-Butter in die Höhe hal­tend) ist das Ersatzfett, das (eine Packung Butter in die Höhe haltend) ist das gesunde Fett.

Genau das ist das Problem, und genau deswegen ist es auch so wichtig, dass wir die Bürgerinnen und Bürger informieren. (Zwischenruf des Abg. Grillitsch.) Wir wollen sie nicht bevormunden wie der Kollege Wöginger, indem wir ihnen sagen, es gibt nur ei­nen Messias zu wählen, sondern sie sollen am 15. Oktober frei entscheiden. Sie sollen eine gute Wahl treffen, eine nachhaltige Wahl treffen, denn seit 2009 wird in diesem Haus das Qualitätsgütesiegel-Gesetz vertagt, das mit einem Schlag diese Problematik lösen würde. Und mir ist völlig klar, Herr Minister, warum das nicht passieren darf: weil mit einem Schlag die Überschusslüge zerbröseln würde: Der Milchsee würde sofort aus­laufen, der Butterberg würde sofort schmelzen, die Getreideüberschüsse, die es nie ge­geben hat, wären weg!

Schauen wir uns die Wege des Holzes an: Wir haben in Österreich 47 Prozent Wald. Und jetzt schauen wir uns an, wo die Pellets, wo das Brennholz in den Baumärkten her­kommt. – Deshalb will man verhindern, dass dort, wo Österreich draufsteht, Österreich drin ist, und deshalb bin ich so enttäuscht, Herr Minister, dass du diese Antworten ver­weigerst. Das gibt es doch nicht, dass wir am Bauernhof jeden Schaufelstiel zählen müs­sen, und in der Verarbeitung, wo es um große Mengen geht, wo es um Containerzüge geht, gibt es keine statistischen Unterlagen.

Eines war für mich sehr interessant: Ich war am Sonntag in Niederösterreich bei einer Schlachthoferöffnung. Ich war erstaunt – und es hat so sein müssen, dass ich hingefah­ren bin –, denn 50 Meter davor war natürlich eine Produktionsstätte von Vegemite; nur, damit wir wissen, welche Missstände es bei uns auf dem Lebensmittelmarkt gibt.

Deshalb wollen wir für Nachhaltigkeit eintreten, deshalb stellen wir solche Anfragen: da­mit wir der Sache auf den Grund gehen (Beifall beim Team Stronach), damit wir den Bür­gerinnen und Bürgern, den Konsumenten – und wir sind zu 100 Prozent Konsumenten! – die Garantie geben, dass wir eine faire Partnerschaft haben, eine nachhaltige Partner­schaft, eine Partnerschaft im Sinne der Umwelt, des Klimas, der Gesundheit, der Arbeits­plätze, aber ganz besonders eine enkerlgerechte Partnerschaft im Sinne unserer Nach­kommen. – Danke. (Beifall beim Team Stronach und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.43

 


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