Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll194. Sitzung / Seite 109

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

schen, Tiere und Umwelt keinen Schaden davon. Ich frage Folgendes: Wofür haben wir diese Agenturen, wenn wir ihnen keinen Glauben schenken? Das kann nur ein Zeichen dafür sein, dass diese Diskussionen nur aus dem Bauch heraus geführt werden.

Ich unterstütze auch den Vorschlag der AGES gegenüber der Europäischen Kom­mission: Wir alle wissen, dass die Europäische Kommission bis Ende des Jahres einen Vorschlag betreffend eine Verlängerung bringen muss. Die AGES hat eindeutig gesagt, dass wir in Österreich nur dann zustimmen werden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt werden.

Dazu gehört die Sikkation, die bei uns schon seit 2013 verboten ist. Was heißt Sikkation eigentlich? (Abg. Pirklhuber: Totspritzen heißt es! Totspritzen von Getreide! Totspritzen!) Genau das wäre eigentlich der Punkt, wenn wir von Gift am Teller sprechen. Nur dann, wenn ein reifes Korn mit Glyphosat verunreinigt wird, könnte es über die Nahrungsmittelkette zu den Konsumenten kommen. Das ist in Österreich ausgeschlossen. Die Untersuchungen zeigen eindeutig, dass es im Grundwasser nicht nachgewiesen werden konnte (Abg. Brunner: Das stimmt ja nicht!) und nur in 2 Pro­zent der Lebensmittel Glyphosat festgestellt worden ist, wobei da die Herkunft nicht genau festgestellt werden konnte, es also auch importierte Ware sein kann. In Österreich brauchen sich die Konsumenten wirklich nicht zu sorgen, weil die österreichischen Landwirte wirklich sehr, sehr sorgsam damit umgehen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Pirklhuber: Warum verbieten wir es nicht, wenn wir es eigentlich nicht brauchen?)

Die Landwirte werden sehr streng kontrolliert, und die Landwirte müssen diesbezüglich auch pflanzenschutzanwendungsmäßige Fortbildungen machen. Sie sind selber sehr dahinter – wie wir so schön sagen –, dass sie so wenig wie möglich von diesen Herbiziden verwenden müssen. Dafür, dass sie da so dahinter sind und unseren Kon­sumenten mehr oder weniger wirklich die besten, qualitativ hochwertigsten, regionalen Produkte anbieten können, danke ich allen Landwirtinnen und Landwirten.

Abschließend möchte ich noch einiges sagen: Paracelsus sprach schon, die Dosis macht das Gift. Es ist schon so, wie es angesprochen wurde, auch Aspirin in großen Mengen ist Gift. (Abg. Pirklhuber: Das ist ein Riesenunterschied! – Abg. Kogler: Es gibt kein Zwangsaspirin im Wasser und im Bier!) Auch da ist es so: Die Konsumenten sollten sich durch diese wahlkampfgeführte Diskussion nicht verunsichern lassen. Ich möchte, dass die Konsumenten nicht verunsichert werden und wir der Wissenschaft Glauben schenken, und ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg und warten die Entscheidung auf Ebene der Europäischen Kommission ab. – Danke. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Kogler: Aha, wir tun nichts! Warten wir ab! Unmöglich! – Zwischenruf des Abg. Steinbichler. – Abg. Kogler: Pflücken Sie sich freiwillig ein Aspirin ins Bier oder was? – Zwischenrufe bei der ÖVP. – Abg. Kogler: Um das geht es ja, um den Unterschied!)

12.03


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch. – Bitte.

 


12.03.48

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister, in einem gebe ich Ihnen wirklich recht: Das ist ein sensibles Thema, und es ist vor allem deshalb ein sensibles Thema, weil es um die Gesundheit von Menschen geht. Wir diskutieren ja hier deswegen darüber, weil es den Verdacht gibt oder weil es Vermutungen gibt, dass Glyphosat krebserregend


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite