Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll197. Sitzung, 4. Oktober 2017 / Seite 71

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Wir wollen selbstverständlich bezüglich dieser Vereine – weil Kollege Riemer seriöse Vereine genannt hat –, dass seriöse Vereine vermitteln dürfen, aber wir wollen keine solchen Vereine, bei denen Folgendes passiert ist – ich zitiere –: Übergabe der Hunde Raststation Ansfelden am 15. September 2017 ohne Schutzvertrag. Noch einmal 340 € bar übergeben, vorher 220 € auf ein Konto einbezahlt. Die Hunde sind von Spanien nach Freiburg und dann über Salzburg nach Österreich gekommen, von da wurden sie mir auf der Raststation Ansfelden übergeben. – Eine Betroffene hat uns dieses E-Mail geschickt. – Auf meine Nachfrage, ob ich keinen Schutzvertrag unterschreiben muss, kam ein glattes Nein, das passe so. Ich bekam die EU-Pässe für die beiden, ausge­stellt in Spanien. – Zitatende.

Ihr wurde gesagt, die Hunde seien sehr verträglich, mit allen Tieren und mit allen Men­schen. Was passiert ist, ist, dass sich die Hunde nicht mit anderen Tieren und nicht mit Menschen vertragen. Es sind Listenhunde, für die sie Prüfungen machen muss. Die Hun­de sind krank gewesen und sie musste nach drei Tagen mit ihnen zum Tierarzt gehen. Das hat massivste Tierarztkosten verursacht. Dann hat sie mit dieser Person, die ihr die Hunde vermittelt hat – ein Verein –, wieder Kontakt aufgenommen. Ihr wurde dann mitgeteilt, sie sei eine Privatperson, die Hunde werden nicht zurückgenommen. Sie kön­ne tun, was sie wolle, das sei nicht mehr Sache des Vereins. – Das ist eine Frechheit sondergleichen!

Der zweite Fall betrifft ein Tierheim – ich zitiere –: Mehrere Personen wollten sofort ei­ne mittelgroße Hündin loswerden, ebenfalls aus dem Auslandstierschutz. Den Namen der Organisation gaben sie nicht preis. Da das Tierheim nicht über die notwendigen Ka­pazitäten verfügte, wurden die Leute an die Vermittlerin verwiesen. Kurze Zeit später wurde das arme Tier an einer stark befahrenen Straße geborgen. Es war brutal ausge­setzt worden. Da eine Tierpflegerin geistesgegenwärtig das Autokennzeichen notiert hat­te, konnten die Übeltäter ausgeforscht werden. Sie gaben an, die Hündin über einen Verein, der einen Auslandstierschutz betreibt – ich sage bewusst den Namen nicht, ich habe ihn da, wir werden diesbezüglich eine Klage vorbereiten –, erworben zu haben, den Hund aus dem Ausland nach Österreich vermittelt bekommen zu haben. – Zitat­ende.

Ich sage Ihnen, was uns die Landestierschutzvereine sagen: Auslandstierschutz ist wich­tig, keine Frage, vor allem, wenn Institutionen direkt vor Ort unterstützt werden. Doch es muss hinterfragt werden dürfen, wie viele Tiere jährlich aus dem Ausland nach Ös­terreich importiert werden. Unser Tierschutzsystem ist bereits jetzt am Kippen. Es darf nicht sein, dass letztendlich unsere heimischen Tierheime unter den Praktiken unse­riöser Vereine zu leiden haben, sowohl finanziell als auch was die Vermittlung betrifft. Gesetzliche Regelungen und Kontrollen sind dringend notwendig. – Das sagen die Lan­destierschutzvereine.

So. Nun komme ich zum nächsten Fall, den ich habe, es geht wieder um einen Hund, der vermittelt worden ist: Er ist brav, er ist super, mit allen verträglich. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.) – Hör zu, Kollege Pirklhuber! – Die Realität ist, dieser Hund ist das nicht. Sie wollten den Hund zurückgeben. Als Antwort haben sie bekommen: Wir neh­men den Hund nicht mehr zurück, daher entbinden wir Sie nun von der Pflicht, uns den Hund zurückzugeben. Machen Sie, was Sie wollen! – Diese Frau sagt ganz klar, dass das nicht sein darf.

Und genau gegen solche Vereine wollen wir vorgehen, genau deswegen ist dieses Ge­setz gemacht worden, und nicht für die seriösen Vereine. Da werden in einer Verord­nung Maßnahmen festgelegt (Abg. Brunner: Aber sie treffen alle!), sodass das funktio­niert. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.)

Noch ein Punkt, weil immer wieder Hunde aus den Tötungsstationen genannt werden: Meine Damen und Herren, ich habe ganz offiziell die Ministerien in Ungarn, der Slowa-


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