Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 111

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wärst, und stelle permanent Forderungen an dich selber! Das ist das, was wir in den letzten Wochen und Monaten erlebt haben. (Abg. Schieder: Haben Sie irgendwelche eigenen Inhalte?) Das steht drinnen in diesem Tal-Silberstein-Plan. (Beifall bei der FPÖ.)

Und dann steht auch noch drinnen, dass man seine Vorgänger, wenn man sie nicht wegmobben kann, vielleicht am besten irgendwie durch einen Meuchelakt beseitigt. (Abg. Schieder: Sie sind hohl wie ein Osterhase!) Auch das steht in diesem Plan drinnen. Diese Punkte, die ich jetzt genannt habe, sind in einer sehr frühen Phase dieses Wahlkampfs durch einen Maulwurf an die ÖVP herangetragen worden, und dort war man offensichtlich sehr, sehr inspiriert von all diesen Punkten. Dieses Modell, diese sogenannte Liste Kurz, funktioniert nämlich nach genau den gleichen Kriterien. Da sollten Sie auch einmal drüber nachdenken! (Beifall bei der FPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Genau!)

Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Plan ist ja noch viel, viel detaillier­ter. Da steht drinnen: Lieber Christian, du sollst natürlich ordentlich Dirty Campaigning machen, du darfst dich nur nicht erwischen lassen, und zu diesem Behufe verwische die eigenen Spuren und lege möglichst viele Spuren zu den anderen! (Ruf bei der SPÖ: Wo steht das?)

Und dann steht drinnen: Und wenn du dann aufgeklatscht wirst, wenn die Bombe in deinen eigenen Reihen explodiert, dann spiele dich als Opfer auf, dann inszeniere dich als Opfer und betreibe in dieser Form das Dirty Campaigning weiter, indem du versuchst, möglichst viele, die damit nichts zu tun haben, auch noch hineinzureißen! – Das steht in diesem Silberstein-Plan drinnen! (Beifall bei der FPÖ.)

Und Sie haben diesen Plan bestellt. Sie sind Obmann einer Partei. Sie haben diesen Plan bestellt. Das hat ja Ihre Sonderkommission, in der der Genosse Gusenbauer ... in der der Genosse Matznetter gegen seinen Freund Gusenbauer ermittelt. (Ruf: Na was jetzt?!) Das finde ich ja besonders lustig. Der Nick Knatterton der SPÖ hat das ja selbst veröffentlicht; auf der SPÖ-Homepage nachzulesen. Da steht drinnen, bitte, Sie haben den Herrn Silberstein mit Opposition Research beauftragt, und Opposition Research, das heißt nicht Oppositionsforschung (Heiterkeit bei der FPÖ), sondern das heißt sys­tematisches Sammeln von schlechtmachendem Material im Zusammenhang mit dem politischen Mitbewerber. Das ist das feinere Vokabel für Dirty Campaigning. (Zwischen­ruf der Abg. Korun.) Auf Seite 3 Ihres Matznetter-Sonderkommissionspapiers können Sie das nachlesen. (Beifall bei der FPÖ.)

Und Sie sagen, Sie haben von all dem nichts gewusst. Das ist ja wirklich ein Witz, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Und wenn dann eben die Bombe hochgeht, wenn man die Medien auch nicht mehr unter Kontrolle bekommen kann, wenn dann dazu noch die dubiosen Firmengeflechte hochkommen, Millionärs- und Milliardärsnetzwerke der internationalen Korruption und von Leuten, die sich weltweit Regierungsmitglieder kaufen, dann hat der Herr Silberstein noch einen Tipp: Dann, lieber Christian – dear princess! (Heiterkeit bei der FPÖ – Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig) –, musst du bitte wenige Tage vor der Wahl ins Parlament gehen. Dann musst du dort eine Erklärung zum Thema Verant­wortung für Österreich abgeben. Und am besten ist, der Rudi Fußi schreibt dir dann die Rede, oder irgendein anderer dieser Truppe von Politsöldnern, die bei Ihnen ein- und ausgegangen sind – nicht irgendwo, sondern im Kanzleramt der Republik, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)

Das ist das, was wir heute erlebt haben. Das haben wir heute erlebt. Und das ist nicht der ultimative Knaller und der ultimative Gegenschlag, den Sie hier heute produziert


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