Weniger augenfällige Kritik, aber für die Universität und die dortigen Abläufe wesentlicher war die Kritik an der Arbeit der Universitätsräte selbst. So wurden etwa Budgetvoranschläge nicht rechtzeitig beschlossen, Protokolle und Dokumentation waren mangelhaft. In einem Fall lag kein vom Universitätsrat genehmigter Entwicklungsplan vor, obwohl dieser essentiell für die Leistungsvereinbarungsverhandlungen mit dem Ministerium ist.
Aus dieser sachlichen und konstruktiven Kritik des Rechnungshofs kann man den Auftrag herauslesen, hier umgehend Verbesserungen anzudenken, um den reibungslosen Ablauf von Verwaltungsprozessen an österreichischen Universitäten zu garantieren. Im Sinne der Weiterentwicklung von Kompetenzen wäre für die Mitglieder des Universitätsrates Ähnliches anzudenken wie für Aufsichtsratsmitglieder in der Wirtschaft bereits üblich: Weiterbildung und Zertifizierung. Von diesen Ausbildungen profitieren beide Seiten, die Erfahrungen aus der Wirtschaft zeigen, dass diese Maßnahmen sehr stark dazu beitragen, Aufsichtsräte noch professioneller aufzustellen und die immer komplexer werdenden Anforderungen und hohe Verantwortungslast gut zu bewältigen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, ein Programm zur verpflichtenden Weiterbildung und Zertifizierung der Mitglieder der Universitätsräte zu entwickeln, um auch auf dieser Ebene ein Höchstmaß an Qualität im Sinne der weiteren Verbesserung des Hochschulstandorts zu garantieren."
*****
Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Danke, Frau Abgeordnete.
Der Antrag ist ordnungsgemäß eingebracht und wird am Ende der Debatte zu diesem Tagesordnungspunkt zur Abstimmung gelangen.
Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Kuss-Bergner. – Bitte.
13.29
Abgeordnete Angelika Kuss-Bergner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Herzlich willkommen den Zusehern! Es freut mich, dass ich an meinem ersten Tag hier im Hohen Haus über das Thema sprechen darf, das mir am meisten am Herzen liegt: die Bildung und die Zukunft unserer Kinder.
Als Lehrerin und Volksschuldirektorin war es immer schon meine Intention, den Kindern die besten Chancen für ihre Zukunft mitzugeben. Dabei war es auch immer mein Ziel, den Kindern in der Volksschule die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln. Das ist der Einstieg ins Bildungsleben, und in diesen Jahren schaffen wir die Voraussetzungen für ein Leben in Leistungsbereitschaft und für ein erfolgreiches Berufsleben. Das sind die entscheidenden Jahre für unsere Kinder. In meinem Beruf als Direktorin, aber auch als Mutter von vier Kindern habe ich leider zu oft miterlebt, wie schwierig, ja fast unmöglich diese Aufgabe ist, wenn die Kinder nicht die ausreichenden Voraussetzungen für diese Bildungsphase mitbringen können.
HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite