11.15.39

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP)|: Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Kuntzl, ich möchte ganz kurz auf Sie replizieren, denn es ist schon interessant, dass jetzt, nachdem Sie in den vergan­genen Jahrzehnten viel Verantwortung dafür gehabt haben, im Universitätsbereich auf einmal alles schlecht sein soll. (Abg. Kuntzl: Wer war Wissenschaftsminister?! Waren wir in einer Alleinregierung?!) Das sehen wir wirklich nicht so! Es gibt natürlich einige Verbesserungsmöglichkeiten, und das sehen wir natürlich auch so.

„Die Presse“ titelte im Jahr 2016: „Wieder keine österreichische Uni unter Top-100“, und es gibt uns natürlich schon auch zu denken, dass es leider nicht besser geworden ist. Auch 2018 scheint in den Times Higher Education World Reputation Rankings leider keine österreichische Universität unter den besten 100 auf. 2011 war das letzte Mal, dass die Universität Wien unter den besten 100 gewesen ist. Genau das ist auch der Grund dafür, dass wir unseren Universitäten neue Chancen und Rahmenbedingun­gen bieten müssen, um in diesem Ranking nicht weiter abzusacken.

Ich glaube, mit diesem neuen Gesetz zur Universitätsfinanzierung schaffen wir eine Qualitätsverbesserungsoffensive, sodass es in Zukunft weniger Studienabbrecher und auch bessere und prüfungsaktivere Studenten geben wird. Das ist auch etwas, was schon im Plan A des Kollegen Kern gestanden ist, heute aber komischerweise wieder negativ dargestellt wird.

Das Bachelorstudium dauert im Durchschnitt ungefähr acht Semester, das Masterstu­dium fünf Semester. Auch da haben wir noch Luft nach oben. Daher ist es umso wichtiger, dass wir genau diese finanziellen Aufstockungen mit 1,34 Milliarden zu­stande bringen, um für die Studentinnen und Studenten mehr Professorinnen und Pro­fessoren berufen zu können. Das verbessert natürlich die Ausbildungsqualität und die Betreuungsintensität, was in weiterer Folge natürlich dazu führt, dass die Studien weniger lang dauern und die Studierenden dann schnell in den Arbeitsmarkt eintreten.

Mit dem neuen Drei-Säulen-Modell für die Bereiche Forschung, Lehre und Infrastruktur bringen wir mehr Transparenz in die Budgetierung. Wie der Herr Minister schon ange­sprochen hat: Durch nach Leistungskatalogen und Anforderungsprofilen zugeordnete Budgets wird es mehr Transparenz geben.

Mit den neuen Zugangsregelungen setzen wir eine Forderung der Hochschulkonferenz um, die den aktuellen Bedürfnissen der Hochschulen entsprechen werden. Genau die­se kapazitätsorientierten und effizienten Zugangsregelungen müssen wir einführen, weil es natürlich in den Massenstudien wichtig ist, auch die Qualität der Lehre und For­schung aufrechtzuerhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte dem Herrn Bundesminister zu diesem ambitionierten Programm für die Weiterentwicklung unserer Universitäten gratulieren. Es ist, glaube ich, auch ein wichti­ger Baustein, um in den internationalen Rankings nach vorne zu kommen.

Lassen Sie mich aber bitte ganz kurz noch die Fachhochschulen ansprechen: Ich persönlich bin ein ganz großer Befürworter der Fachhochschulen, weil sie sehr stark in den Regionen verankert sind, eine sehr hohe Ausbildungsqualität bieten und vor allem Facharbeiter für unsere Wirtschaft ausbilden, die die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Ich bin froh, dass unsere Regierung laut ihrem Regierungsprogramm genau diese for­cieren möchte; dafür stehe ich auch. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

11.19

Präsidentin Doris Bures|: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Philip Kucher. – Bitte.