Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung, 22. März 2018 / Seite 95

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Persönlich ist es mir ein echtes Anliegen, noch etwas anzusprechen, was in der ganzen sehr unsachlichen Diskussion kaum zur Sprache kommt. Ich sage es noch einmal ganz deutlich: Dieser missionarische Eifer und dieses Gutmenschentum und dieses Von-oben-herab-Bestimmen über Bürger ist nicht die Linie der Freiheitlichen Partei. Wir wollen freie, mündige Bürger! (Beifall bei der FPÖ. – Anhaltende Zwischen­rufe.)

Ich habe auch schon mehrmals erwähnt, dass sich das für mich schon sehr stark einem Religionskrieg annähert (Abg. Schieder: Mir raucht schon der Kopf!): Rauchen ist ganz schlecht, Schweinefleischessen ist ganz schlecht, Alkohol ist schlecht, und Sex vielleicht auch noch. Ich frage mich nur: Wo soll diese Verbotskultur in diesem Land für erwachsene Bürger noch enden? (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Anhaltende Zwischenrufe bei SPÖ und NEOS.)

Es mag schon sein, dass Ihnen ideologisch ein perfekter, fehlerfreier und am besten vielleicht noch unsterblicher Mensch vorschwebt. Das ist vielleicht Ihr ideologisches Bild. Ich kann Ihnen sagen, was wir Freiheitliche wollen: Wir wollen freie und mündige Bürger in einer toleranten Gesellschaft. Das ist das Modell, das wir haben wollen: freie und mündige Bürger. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich fordere Sie jetzt wirklich auf: Lesen Sie diese zwei Seiten! Überlegen Sie sich das noch einmal! Stimmen Sie zu (Heiterkeit bei SPÖ, NEOS und Liste Pilz), denn mit dieser Zustimmung helfen Sie auch, den Kinder- und Jugendschutz in Österreich zu ver­bessern. – Vielen Dank. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Abg. Schieder: Was ist eigentlich das Gegenteil von einem Gutmenschen? – Abg. Belakowitsch: Ein guter Mensch!)

14.07


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Strolz. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


14.07.39

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Herr Wurm, Sie handeln hier wider besseres Wissen und ohne Gewissen. Sie und die FPÖ ent­scheiden sich heute bewusst für das Sterben. (Zwischenruf des Abg. Gudenus. – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Es werden aber nicht Sie sterben, sondern Öster­reicher werden sterben. (Beifall bei NEOS und SPÖ. – Abg. Stefan: Warum nehmen sie das Sterben in Kauf? – Abg. Gudenus: Sie wollen doch Afghanen nicht abschie­ben!)

Heute machen 28 Wendehälse im ÖVP-Parlamentsklub eine 180-Grad-Wendung (Buh-Rufe bei SPÖ, NEOS und Liste Pilz – Abg. Rädler: Geht es dir noch gut?), und etliche Neue machen aus ihrem Rückgrat einen Gartenschlauch. Das ist wirklich beklemmend, wie Sie hier unterwegs sind. Sie wissen, dass es nicht um das Rauchen als solches geht. Jeder und jede soll in Österreich rauchen können. (Abg. Gudenus: Und Sie wollen das Rauchen verbieten?!) Die Freiheit des Rauchens ist natürlich eine persönliche Freiheit, aber die Freiheit des Rauchens ist nicht die Freiheit, andere zu schädigen. Es geht ums Passivrauchen! (Beifall bei den NEOS. – Abg. Gudenus: Das ist ja völlig unlogisch!) – Herr Gudenus, Sie wissen, dass es durch Passivrauchen jeden Tag zwei bis drei tote Österreicher gibt – jeden Tag! Und Sie verlängern dieses Sterben!

Über 540 000 Österreicherinnen und Österreicher haben das Anliegen unterschrieben. Sie ignorieren das! Viele BürgerInnen haben sich bei Ihnen gemeldet. Ich darf hier zwei


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