Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung, 17., 18. und 19. April 2018 / Seite 122

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Herren, wenn das Retouchieren vorbei ist, werden wir wahrscheinlich mehr zahlen, als wir jemals zuvor gezahlt haben. Das ist der Stil des Herrn Kurz. (Beifall bei der SPÖ.)

Was mir am meisten Sorgen macht: Beim Retouchieren geht es nicht nur um Zahlen, sondern da geht es auch um Sichtweisen. Er ist angetreten mit der Feststellung: Ich bin ein Pro-Europäer, ich bin ein Demokrat! Geschätzte Damen und Herren, wer sich mit den Orbáns, Kaczyńskis, Putins gemein macht, ist weder ein Pro-Europäer noch ein Demokrat! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Herr Gudenus, Sie mit Ihrer Fraktion, bitte reden Sie jetzt nicht hinein! (Abg. Gudenus: Ist Ungarn nicht in der EU?! Haben Sie nichts gelernt? Sie haben von Tuten und Bla­sen keine Ahnung!) – Mit der europäischen Fraktion, ja!

Dieser Stil, das ist der Stil des Herrn Kurz, geschätzte Damen und Herren! Die Wahr­heit tut manchmal weh, man muss sich mit ihr auseinandersetzen, aber sie wegzure­touchieren ist eines Bundeskanzlers nicht würdig! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Sonst fällt euch nichts ein! Da gehört zusammengeräumt, in der Hütte!)

14.19


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Grünberg. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.


14.20.11

Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Regie­rungsmitglieder! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir alle kennen das Sprichwort: Wer rastet, der rostet. Wir merken das an uns selbst, wenn man sich wie eingerostet und erschlagen fühlt, weil die Bewegung seit längerer Zeit fehlt.

Auch wenn Ihnen das jetzt komisch vorkommen mag, aber auch mir – im Rollstuhl – geht es so, auch ich brauche Bewegung und Training, um lebendig und beweglich zu bleiben, im Kopf wie im Körper. Vermutlich brauche ich als Rollstuhlfahrerin die regel­mäßige Bewegung sogar noch viel mehr als Sie alle, um nicht einzurosten.

In diesem Zusammenhang sind mir zwei Aspekte besonders wichtig: Zum einen braucht es mehr Bewegungs- und Sportangebote für Menschen mit Behinderung. Im Profibehindertensport hat Österreich bereits einen guten Ruf. Ich unterstütze es sehr, dass man sich auch weiterhin dazu bekennt und in diesen Bereich investiert, bei­spielsweise durch die Aufstockung der Stellen für Athletinnen und Athleten mit Behin­derung im Heeressport.

Die österreichische Beteiligung an den soeben durchgeführten Paralympischen Winter­spielen in Pyeongchang konnte sich ebenso sehen lassen. Darauf kann man gut auf­bauen, man muss aber auch weiterhin investieren. Insgesamt sind für den Behinder­tensport 2,6 Millionen Euro für 2018 budgetiert, das ist erfreulicherweise mehr als im Vorjahr. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Was meines Erachtens noch mehr Aufmerksamkeit braucht, ist ein inklusiver Breiten­sport mit niederschwelligem Zugang. Oftmals braucht es nicht viel, um Bewegungs- und Sportangebote auch für behinderte Menschen zugänglich zu machen, nur leider wird das in vielen Sportvereinen und generell bei sportlichen Aktivitäten in Städten und Gemeinden noch zu selten mitgedacht.

Neben dem präventiven Charakter hat Sport eine ganz wesentliche soziale, integrative Komponente. Zum anderen ist erwiesen, dass so früh und so jung wie möglich mit Be­wegung begonnen werden soll, bei Kindern mit und ohne Behinderung gleichermaßen. Die Vorbildwirkung des Umfeldes, in erster Linie natürlich jene der Eltern, spielt im


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