Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung, 17., 18. und 19. April 2018 / Seite 447

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Meine Damen und Herren! Ein modernes Bildungssystem muss differenzierten Anfor­derungen mit einem differenzierten Angebot an Schultypen und Schulformen Rech­nung tragen, denn jeder Schüler verfügt über unterschiedliche Talente und Begabun­gen und bedarf unterschiedlicher Förderung. Ich sehe das tagtäglich in meinem Job als Lehrer an der HTL Fürstenfeld. Dazu bedarf es entsprechender Klassengrößen und Gruppengrößen – ich denke jetzt an die Werkstätte – in allen Schulformen und Schulty­pen. Dazu bedarf es Ausbildungsstätten, die intellektuelles und soziales Lernen för­dern, dazu bedarf es aber auch qualitativ hochwertiger, engagierter Kollegen und Kol­leginnen und fairer Arbeitszeiten.

Um diese Chancengleichheit zu gewährleisten und soziale Benachteiligungen auszu­gleichen, muss all das von Anfang an – das ist das Entscheidende – für das Elternhaus kostenfrei sein. Dafür setzt sich diese Bundesregierung ein. – Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

10.24


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Feich­tinger. – Bitte.


10.24.35

Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Anwesende auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zu­seher! Unsere Schulen haben nicht nur entscheidenden Einfluss darauf, welche beruf­lichen Chancen unsere Kinder haben, sie prägen auch den ersten Blick, den junge Menschen auf unser Land und unsere Gesellschaft haben, und wie sie sich selbst und ihre Rolle darin definieren. Sie sorgen dafür, dass sie sich wohlfühlen und ein Teil un­serer Gesellschaft werden, dass sie lernen, sich einzubringen und die Gesellschaft ak­tiv mitzugestalten, dass keiner den Anschluss verliert und sich von Kindheit an ausge­grenzt fühlt, sondern dass sie lernen, dass Österreich eine inklusive und starke Ge­meinschaft ist, wo man zusammenhält und einander gegenseitig hilft. (Beifall bei der SPÖ.)

Dafür brauchen wir Schulen, die den Kindern und Jugendlichen genau diese Werte vermitteln und die die Mittel und vor allem auch die Möglichkeiten bekommen, best­möglich auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, und zwar unabhängig davon, wel­chen Bildungsstandard die Eltern haben, unabhängig davon, aus welchem sozialen Umfeld sie kommen, unabhängig davon, welchen sonderpädagogischen Förderbedarf sie haben.

Dafür ist es wichtig und unbedingt notwendig, Herr Minister, dass wir gerade die Neuen Mittelschulen wieder stärken, dass wir das Teamteaching vorantreiben, dass wir die Klassenschülerhöchstzahlen niedrig halten und dass wir vor allem endlich den Chan­cenindex umsetzen und die Mittel dort gezielt einsetzen. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Minister, Sie haben ja selbst gesagt, dass Ihnen der Chancenindex sehr sympa­thisch ist. Bitte setzen Sie ihn um! Unsere Unterstützung haben Sie.

Herr Minister Faßmann! Ihr Budget wurde in den letzten Wochen stark diskutiert, und dabei kamen auch Zweifel auf, ob Sie auch weiterhin Mittel für die Mittelschulen haben und dieses Geld dort auch entsprechend einsetzen. Im Ausschuss letzte Woche haben Sie noch einmal zugesichert, dass Sie die Schülerzahlen in den Klassen nicht erhöhen und dass Sie die Teamteaching-Stunden nicht reduzieren werden. – Diesbezüglich werden wir Sie auf jeden Fall beim Wort nehmen!

Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für die inklusive Bildung. In diesem Zusam­menhang werden wir einfach darauf achten, dass die Modellregionen entsprechend fi­nanziert und natürlich auch ausgebaut werden. Wir werden genau darauf schauen,


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