Geld wäre schon ein Hebel gewesen, mit dem man beim Thema Kinderbetreuung auch wirklich einen ordentlichen Schritt nach vorne hätte machen können.
Man muss Frauen die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt erleichtern, anstatt zu erschweren. Man muss ihnen auch die Möglichkeit geben, ihr Stundenausmaß zu erhöhen, damit sie auf eigenen Beinen stehen können, und zwar nicht nur jetzt, solange sie noch arbeiten, sondern auch später in der Pension.
Genau das Gegenteil wird gemacht, unter anderem auch mit der Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Das wird uns schon wieder als frauenpolitische Maßnahme verkauft, weil es ja vor allem Frauen betreffen würde, da diese oft Teilzeit arbeiten. Damit perpetuieren wir aber nur das Problem, denn wenn man als Frau das Stundenausmaß erhöht, schlagen sich ja die höheren Arbeitslosenversicherungsbeiträge umso höher zu Buche.
Das heißt, der Wechsel von einem geringen Stundenausmaß mit einem geringeren Einkommen zu einem höheren bringt eine umso stärkere und radikalere und spürbare Erhöhung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge mit sich, was wiederum zu dem Effekt führt, dass es sich viele Menschen zwei, drei Mal überlegen, ob es sich überhaupt rentiert, mehr zu arbeiten. Es würde sich aber rentieren. Es rentiert sich, weil man sich durch Vollerwerbstätigkeit ein selbstbestimmtes Leben auch in der Pension ermöglichen kann. Das ist etwas, was man durch den Familienbonus, durch die Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge wiederum verunmöglicht.
Die letzte Regierung hat es auch nicht geschafft, das durchschnittliche Pensionsantrittsalter von Frauen signifikant zu erhöhen. Die aktuelle Regierung steckt beim Thema Frauenpensionen gleich den Kopf in den Sand, will es erst gar nicht probieren. Eine konkrete Maßnahme, damit Frauen aus eigener Kraft im Alter mit einer eigenen Pension leben können, gibt es nicht. Und das ist eigentlich sehr traurig. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Wenn man sagt, Frauen, habt keine Angst, es gibt schon einen Mann, der sich um euch kümmert, euer Ehemann oder Vater Staat, ist das nicht meine Vorstellung von Selbstbestimmtheit. Wir müssen Frauen die Möglichkeit geben, sich ihre eigene Pension erarbeiten zu können, damit sie im Alter selbstbestimmt leben können und nicht in Abhängigkeit von einem Mann leben müssen. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)
13.02
Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ragger. – Bitte, Herr Abgeordneter.
Abgeordneter Mag. Christian Ragger (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren des Hauses! Ich möchte den Fokus ein bisschen auf den Pflegeregress richten.
Ich möchte einleitend zwei statistische Zahlen heranziehen: einerseits die Entwicklung in Europa. In Europa leben heute 7 Prozent der Weltbevölkerung, wir leisten 25 Prozent der weltweiten Produktion und 50 Prozent der weltweiten Sozialleistungen; wenn wir uns andererseits aber die demografische Entwicklung in Österreich anschauen, dann wissen wir, dass zum Beispiel im Jahre 2020 in Wien mehr als 500 000 Menschen leben werden, die über 60 Jahre alt sein werden, in Österreich werden es über zwei Millionen Menschen sein.
Es ist zwar löblich – Kollege Wöginger hat gesagt: schlechtes Gesetz –, dass wir diesen Pflegeregress abgeschafft haben, aber wenn Sie, sehr geehrte Damen und Herren hier im Haus, die Begleitmaßnahmen nicht setzen werden, dann werden wir das in den
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