11.21

Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn wir uns heute im Nationalrat über Kunst und Kultur unterhalten, dann muss es natürlich auch um das Musikland Österreich gehen. Österreich hat mit Mozart, Brahms, Strauss, Mahler ein wunderbares und reiches Kulturerbe, aber in einer Strategie geht es natürlich um die Zukunft. Es muss um die Ausbildung von Musikern gehen, es muss um die Produktion gehen, es muss auch um Fragen des Exports österreichischen Kul­turschaffens gehen. Ein Punkt ist da natürlich auch eine Auftritts- und Tourneenförde­rung. Das wünschen sich viele, die im Bereich Musik tätig sind, und da wird sehr kon­kret in einer Strategie diskutiert werden müssen.

Mir geht es besonders um die Förderung junger Musiker. Faktum ist, es gibt eine sehr dominierende kommerzielle Szene, eine Show-, eine Musikszene, in der sich auch eine heimische Szene behaupten soll. Es gibt ganz gute Beispiele österreichischen moder­nen, zeitgemäßen Kulturschaffens – in der Popszene beispielsweise Wanda, Bilder­buch oder Seiler und Speer –, und es wurde hier eine ziemliche Qualität entwickelt. Eine Bilderbuchgeschichte ist überhaupt die der Band Bilderbuch: das erste Album gefördert, das zweite Album „Schick Schock“ wieder gefördert, ein durchschlagender Erfolg, auch am deutschen Markt.

Hinter der Erfolgsgeschichte gibt es eine Organisation, und diese Organisation ist der Österreichische Musikfonds, der junge Talente fördert, damit sie den Sprung von jun­gen Hobbymusikern zu Profis schaffen. Das muss begleitet werden, das muss geför­dert werden, denn das ist oft ein Sprung ins kalte Wasser. Es hat eine Evaluierung gegeben: Der Österreichische Musikfonds ist unverzichtbar, aber gewaltig unterdotiert, er dümpelt bei 580 000 Euro herum. Ziel ist, dass es da eine Vermarktungs- und Ver­wertungsstrategie gibt, und ich erwarte mir, dass dieser Punkt auch in eine österreichi­sche Kunst- und Kulturstrategie einfließt.

Ich erwarte mir von der Regierung allerdings auch, dass hier geliefert wird, dass Aufträ­ge erteilt werden, die an und für sich selbstverständlich sein sollten, dass der zustän­dige Minister daran arbeitet. (Abg. Hauser: Warum habt ihr es nicht gemacht?) Das erwarte ich mir, das sollten wir konkret diskutieren. (Zwischenruf des Abg. Rädler.)

Was ich mir auch erwarte, ist eine Diskussion unter Einbeziehung all jener, die Kunst und Kultur schaffen, der Kulturinstitutionen. Daher auch der vorliegende Antrag der SPÖ mit der Aufforderung zu einer breiten Diskussion einer österreichischen Kunst- und Kulturstrategie. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

11.24

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sandra Wassermann. – Bitte.