nen. Je länger der Durchrechnungszeitraum ist, umso wahrscheinlicher wird es, dass die tägliche Arbeitszeit, die über acht Stunden hinausgeht, nicht als Überstunde bezahlt werden muss.
o Somit ist künftig eine zuschlagsfreie 60-Stunden-Woche möglich.
o In Hinkunft wird auch die Anzahl der betroffenen AN deutlich steigen, weil Gleitzeit mit den einzelnen AN persönlich und nicht mehr über BV vereinbart werden kann.
o Alle Menschen mit All-Inklusive-Verträgen, das sind laut Statistik Austria rund 15 % aller ArbeitnehmerInnen, müssen fürs selbe Geld mehr arbeiten. Bisher 50 Wochenstunden, künftig 60 Wochenstunden.
• Freizeitraub: Keine Zeit mehr für die Familie
o Die Arbeitszeit wird nicht flexibel, nur länger. Im Vorschlag steht kein Wort zu Freizeit, Wahlmöglichkeit oder langen Wochenenden.
o Bisher musste der Chef begründen, warum 12 Stunden notwendig sind, jetzt muss der/die Arbeitnehmer/in die angeordneten Überstunden ablehnen!
o Auch Arbeit am Wochenende kann leichter angeordnet werden. Künftig müssen sich die ArbeitnehmerInnen rechtfertigen, wenn sie am Wochenende nicht arbeiten wollen und die privaten Interessen werden mit den betrieblichen abgewogen.
o Dazu kommt, dass der/die Arbeitnehmer/in, die nicht in echter Gleitzeit arbeitet, nicht über ihre/seine Arbeitszeit entscheiden kann, vielmehr geht der Unternehmer nach dem betrieblichen Bedarf vor. Da wird die Aussage der Regierung, dass die Menschen Arbeit und Familie besser abstimmen können, zur Farce.
o Die von Schwarz/Blau behauptete Freiwilligkeit der Mehrarbeit ist in der realen Arbeitswelt nur schwer umsetzbar. Dafür fehlen nämlich die entsprechenden Regelungen im Gesetz. So findet sich kein einziger Rechtsanspruch auf Zeiteinteilung oder Zeitausgleichverbrauch!
• Gesundheitsraub: Lang arbeiten macht krank und führt zu Unfällen.
o Ab der 10. Arbeitsstunde geschehen die meisten Arbeitsunfälle.
o Nach 12 Stunden Arbeit wird auch der Heimweg zur Gefahr. Rund eine Million Pendler, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, sind länger als eine Stunde täglich unterwegs. Für sie gilt also nicht der 12-Stunden-Tag, sondern mindestens 13 Stunden Belastung täglich.
o Je länger die Wochenarbeitszeit, desto mehr Herz-Kreislauf-Beschwerden.
o Burn-out-Risiko steigt, wenn man regelmäßig länger als 40 Stunden arbeitet.
o Über 55 Wochenstunden: Schlaganfallrisiko steigt um 33 Prozent.
o Über 55 Wochenstunden: Herzinfarktrisiko steigt um 13 Prozent.
Was bedeutet diese Regelung ganz konkret:
Herr Kloiber ist Zimmerer. Er schrieb allen Fraktionen des Hohen Hauses folgendes:
„Wissen Sie eigentlich welchen Belastungen dieser Arbeitnehmer in seiner Arbeit ausgesetzt ist (Temperaturen um die 30 °C, Arbeitshöhe, schwere körperliche Arbeit, …)?
4:30 Aufstehen (Toilette, Frühstück)
5:00 – 6:00 Fahrt zur Arbeitsstelle
6:00 – 18:45 Arbeitszeit (1/4 Stunde Jausenzeit, 1/2 Stunde Pause)
18:45 – 19:45 Fahrt nach Hause
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