Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung, 21. November 2018 / Seite 84

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Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Jeitler-Cincelli. – Bitte, Frau Abge­ordnete.


13.12.18

Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsiden­tin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuse­herinnen und Zuseher! „Zusammen. Für unser Österreich.“ – Das ist nicht nur die Über­schrift unseres Regierungsprogramms, sondern das soll unser tägliches Motto sein.

Die Onlineplattform „Addendum“ schrieb im Jänner: „Teilzeit ist weiblich. 50 Prozent al­ler erwerbstätigen Frauen zwischen 25 und 60 Jahren sind“ in Österreich „teilzeitbe­schäftigt.“ Wir haben schon seit Langem eine der höchsten Teilzeitquoten in ganz Eu­ropa, und eigentlich ist die Quote verhältnismäßig gestiegen beziehungsweise stagniert sie in den letzten 20 Jahren.

Der Hauptgrund, den die meisten dafür angeben, sind natürlich Kinder. Es ist aber si­cher auch die Haltung der Österreicherinnen, dass sie lieber zu Hause bleiben. Ich ha­be damals als Mutter von drei kleinen Kindern selbst erlebt, wie schwierig es ist, Fa­milie und Beruf unter einen Hut zu bringen und das auf eine sinnvolle Art zu machen, sodass man als Frau selbst nicht auf der Strecke bleibt.

Diese 15a-Vereinbarung steuert genau dorthin, dass wir meiner Meinung nach diese Problematik lösen – und zwar nachhaltig, Herr Kollege.

Ich möchte jetzt ein großes Danke sagen, denn ich habe das Gefühl, dass wir immer über die Qualität reden: Ich habe eine großartige Qualität der Kinderbetreuungseinrich­tungen erlebt, in denen meine Kinder waren. Das waren keine reichen Einrichtungen, wie es vielleicht dargestellt wird, sondern ganz normale, einfache vom Hilfswerk, in denen man natürlich einen Beitrag leisten muss, und dann der niederösterreichische Landeskindergarten. Ich muss sagen, ich habe dort eine unglaublich tolle Qualität er­lebt. Der Betreuungsschlüssel war für mich absolut in Ordnung. Wir haben letztes Mal den Betreuungsschlüssel von drei Kindern pro Betreuerin thematisiert. – Offen gesagt: Was macht eine Mutter? Ich habe selber drei kleine Kinder gehabt, das musste ich ja auch schaffen. Ich muss also auch sagen, betreffend was lösbar und was machbar ist, müssen wir schon ein bisschen bei den Rahmenbedingungen bleiben. Daher von mir einmal ein großes Danke an alle KinderbetreuerInnen in Österreich, die sich diesen Job antun. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Der Fokus liegt auf flexiblen Betreuungsöffnungszeiten – das ist für uns wichtig –, und auch dem Ausbau der Elementarpädagogik, dass man nicht sagt, das ist nur eine Be­treuung, sondern dass Kinder auch eine Unterstützung bekommen, die diese vielleicht vom Elternhaus normalerweise nicht bekommen.

Vor allem aber ist zeitliche Flexibilität notwendig. Wir haben ein Beispiel dafür in Kärn­ten: Ein Krankenhaus hat Kindergruppen angeboten und innerhalb von vier Wochen hatte es die fünffache Menge an Anmeldungen. Warum? – Weil sie von 6 Uhr in der Früh bis 9 Uhr am Abend ein Angebot hatten. Das heißt nicht, dass die Eltern ihre Kinder da fünf Tage die Woche reinstecken, sondern das heißt, dass sie, wenn sie halt um 7 Uhr im OP stehen müssen, dann nach eineinhalb, zwei Tagen fertig sind und für ihre Kinder den Rest der Woche da sind.

Im Endeffekt müssen wir auch dorthin, und es darf auch Individuallösungen geben, wie Au-pair-Mädchen, Betriebstageseltern, Tagesmütter. All das müssen wir ermöglichen.

Ich bedanke mich ganz herzlich, dass wir es mit dieser neuen Lösung geschafft haben, Familien die Vereinbarkeit wesentlich zu erleichtern. – Danke vielmals. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

13.15


 


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