Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung, 22. November 2018 / Seite 129

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wenn man so will, Europameister bei der Anzahl der Junglandwirte. Mit 22 Prozent liegen wir an erster Stelle, gefolgt von Polen und der Slowakei. Mein großer Dank gilt deshalb allen Jungbäuerinnen und Jungbauern. Ich freue mich über ihren Mut und ihre Entschlossenheit und gratuliere zu dieser Berufswahl, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Landwirt sein nicht nur ein Beruf, sondern vielmehr auch eine Berufung ist. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

14.48


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Frau Abgeordnete Wimmer ist zu Wort gemel­det. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


14.48.51

Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Sehr geehrte ZuseherInnen auf der Galerie und vor den Bildschirmen! Hohes Haus! Da der Grüne Bericht die wichtigste und eine sehr umfassende Informationsgrundlage zur Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung ist, ist dieser Bericht grundsätzlich sehr lobenswert. Die Arbeit damit wird für uns Abgeordnete jedoch dadurch erschwert, dass die Systematik des Berichts sich offenbar jährlich ändert und somit Zahlen, Daten und Fakten kaum miteinander vergleichbar sind.

Zum Bericht selbst ist aus Sicht der SPÖ anzumerken, dass Leben und Arbeiten am Land für uns viel mehr bedeutet als Direktzahlungen an Großbauern. (Beifall bei der SPÖ.)

Es sollte eine ganzheitliche Förderung ländlicher Regionen und all der Menschen, die dort leben, im Vordergrund stehen: für die Jungen, die nicht abwandern sollen, für die Familien, die Kinderbetreuungsplätze brauchen, und für die älteren Menschen, die in anderer Form Betreuung brauchen. Die Förderung des Lebens im ländlichen Raum wäre durch die zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik leicht möglich, denn Österreich dotiert diese Säule für ländliche Entwicklung mit jährlich fast 1 Milliarde Euro. Diese Gelder aus Säule zwei müssen viel stärker als bisher zum Aufschwung der ländlichen Regionen beitragen, denn die Abwanderung hin zu den Städten hält unver­mindert an. Das muss doch eine Regierung zum Handeln veranlassen! (Beifall bei der SPÖ.)

Es müssen viel mehr als die bisher gewidmeten 3 Prozent aus dem Topf verwendet werden, um Menschen, Frauen und vor allem auch Familien mit sozialer Infrastruktur und Investitionen in die Mobilität zu versorgen. Es ist notwendig, in den Ausbau der Kinderbetreuung zu investieren, um gerade für junge Familien das Leben am Land attraktiv und lebenswert zu machen. Es ist notwendig, möglichst lange Öffnungszeiten der Kindergärten anzubieten, damit diese auch realistisch mit den Arbeitszeiten von Vätern und Müttern übereinstimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

Genauso notwendig ist eine ausreichende und gute Gesundheitsversorgung. Haus­ärzte in der Nähe und genügend Pflegeeinrichtungen müssen auch den Menschen am Land zur Verfügung stehen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Investitionen in eine gut ausgebaute soziale Infra­struktur sind Investitionen in die Zukunft unserer Gemeinden und tragen maßgeblich dazu bei, dass sich junge Menschen dafür entscheiden, in der Region zu bleiben und nicht abzuwandern. Dazu muss auch das Programm für ländliche Entwicklung beitra­gen! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Noll.)

14.51


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Hauser. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


 


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