Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 97

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sie nicht aufschieben, meine Damen und Herren! Wir schauen die Probleme an, wir schauen hin und bieten Lösungen an. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Unsere Lösungen schauen ein bisschen anders als Ihre aus, aber das sei uns auch ge­stattet. Mit dem pädagogischen Paket setzen wir einen wesentlichen Schritt – es ist ja ein erster Teil – einer sinnvollen Weiterentwicklung der Bildung in Österreich. Von uns gibt es ein klares Bekenntnis zu unserem bewährten differenzierten Bildungssystem, das auch die AHS in der Langform beinhaltet. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der FPÖ.)

Wir wollen die Kinder bestmöglich fördern. Es gibt eine große Herausforderung für die Lehrerinnen und Lehrer, die tagtäglich in der Klasse stehen. Wir haben eine große He­terogenität zwischen sehr schwachen Schülern und sehr begabten Schülern und wir bieten jetzt die Möglichkeit – nicht die Verpflichtung –, in der Mittelschule, die wir stär­ken und weiterentwickeln wollen, wirklich auch leistungsdifferenziert zwei Standards einzuführen: die Standard-Gruppe und die Standard-AHS-Gruppe. Bitte bedenken Sie, das ist nicht verpflichtend!

Frau Minister Hammerschmid – a. D., Sie sind es ja nicht mehr (Abg. Hauser: Gott sei es gedankt!) –, Sie hatten wirklich eine gute Idee damit, die Schulautonomie zu stär­ken. Das ist auch wichtig, und damit bleiben Sie uns auch stark in Erinnerung. Meine Damen und Herren, wir treiben diese Schulautonomie voran, wir bauen sie aus. Wir sagen den Lehrerinnen und Lehrern vor Ort: Ihr wisst am besten, was in der Schule für eure Schülerinnen und Schüler das Wichtigste ist, und darum entscheidet ihr bitte, welche Möglichkeit der Leistungsdifferenzierung ihr an der Schule anbietet. (Abg. Era­sim: Warum schafft ihr dann die Wahlfreiheit ab?) Das ist gelebte Schulautonomie. Wir zwingen die Kinder nicht in eine Gesamtschule, die die Mehrheit der Eltern nicht will. Wir gewährleisten die Wahlfreiheit in der Bildung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

Herr Bundesminister, ich gratuliere Ihnen zu diesem pädagogischen Paket. Sie haben viele der Expertinnen und Experten vor Ort, in den Schulen, auf diesem Weg mitge­nommen. Es ist ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so wie es auch die Deutschförderklassen sind. Auch da haben Sie nicht mehr länger hingeschaut, denn da brennt es wirklich sehr unter den Nägeln, dass wirklich etwas gemacht werden muss.

Jedes Kind, das zurückbleibt – und da sind wir sicher alle einer Meinung –, ist eines zu viel, und das sollte nicht passieren. Herzlichen Dank auch für die gute Zusammenarbeit mit uns. Ich bezeichne mich auch als eine, die in der Praxis steht, ich bezeichne mich aber nicht als Expertin. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Abg. Jarolim: Sie schaffen ja damit eine Schuldiktatur! Das ist das Problem! – Ruf bei der FPÖ: Geh bitte!)

13.55


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schan­dor. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.


13.55.32

Abgeordneter Dipl.-Ing. Christian Schandor (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher auf der Galerie und zu Hause an den Bildschirmen! Vieles wurde schon ausgeführt, ich möchte trotzdem noch einmal die vier wesentlichen Ziele dieses Pädagogikpakets 2018 wie­derholen. Das erste Ziel: klare Notensystematik und transparente, kriterienorientierte Leistungsbeurteilung; zweitens: bestmögliche Förderung entsprechend den individuel­len Voraussetzungen; drittens: Verbesserung der Außenwirkung der Mittelschule, wo­bei die positiven Entwicklungen der Neuen Mittelschule beibehalten werden; viertens:


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