Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 12. und 13. Dezember 2018 / Seite 96

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und zweite Klassenzug – ehemals, aus dem vorigen Jahrhundert – durch die Hintertür wieder eingeführt, nach dem Motto: Vorwärts, es geht zurück! – Das kann es natürlich nicht sein.

Herr Minister, ich frage Sie: Wie geht es eigentlich mit dem Teamteaching weiter? Wir wissen, dass sich das Teamteaching in der Neuen Mittelschule bewährt hat. Wie schaut es diesbezüglich aus, wenn die Mittelschule in der Praxis umgesetzt wird? Hal­ten Sie das Teamteaching noch aufrecht oder lassen Sie es klammheimlich auslaufen?

Zum Schluss möchte ich noch die sogenannten KEL‑Gespräche ins Treffen führen. Das sind die Kind-Eltern-Lehrer-Gespräche, die sich in der Neuen Mittelschule ausge­zeichnet bewährt haben. Ich halte es übrigens für positiv, dass diese KEL‑Gespräche für die Volksschule und auch für das Polytechnikum verpflichtend ausgeweitet werden. Wie aber schaut es in der AHS‑Unterstufe aus? – Dort gibt es keine diesbezügliche Verpflichtung.

Das gesamte Pädagogikpaket 2018 nimmt die AHS‑Unterstufe fast kein einziges Mal in den Mund. Ich frage mich: Gibt es für die AHS‑Unterstufe eine andere, bessere Pä­dagogik oder überhaupt keine Pädagogik? Ich darf uns in Erinnerung rufen, dass die PädagogInnenausbildung für Pflichtschule und AHS-Unterstufe einheitlich ist, nicht nur was den Inhalt der Ausbildung betrifft, sondern auch was die Besoldung betrifft. (Abg. Mölzer: Das ist ein schwerer Fehler!) Daher müsste es meiner Meinung nach auch eine Verpflichtung für KEL‑Gespräche in der AHS‑Unterstufe geben.

Eines noch zum Schluss: Der Übertritt von der MS in die BMHS ist mit dem Übertritt von der AHS‑Unterstufe in die BMHS alles andere als ident. Hier gibt es überhaupt kei­ne Gleichbehandlung, sondern genau das Gegenteil ist passiert, nämlich Ungleichheit und Diskriminierung den Schülern der MS gegenüber.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Abschließend meine ich, dass das sogenannte Pädagogikpaket 2018 auch die Schulautonomie zu Grabe trägt. Eltern, Lehrer und Schüler haben sich bei Weitem viel bessere Weihnachtsgeschenke verdient als diese Mogelpackung, die jetzt vorgelegt wird, das Pädagogikpaket 2018. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Hauser: Unglaublich! So ein Blödsinn!)

13.50


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Salzmann. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.


13.50.46

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Minister Faß­mann! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie und auch daheim an den Fernsehgeräten! Schule bewegt alle, das erleben wir heute wieder einmal live. Lassen Sie mich vorweg noch zu den Experten ein Wort verlieren: Die wahren Experten, nämlich die, die tagtäg­lich in der Schule stehen, die Lehrerinnen und Lehrer, sitzen auch in unseren Reihen, und ich gehöre auch dazu. (Abg. Hammerschmid: Herr Preiner ist auch einer!) In die­sem pädagogischen Paket, Herr Minister, haben Sie in einem langen Prozess alle Schulpartner – Lehrer, Eltern und Schüler – sehr, sehr gut eingebunden, so wesentlich eingebunden, wie es bis jetzt, in der letzten Zeit selten der Fall war. Das möchte ich auch ganz klar sagen. (Beifall bei der ÖVP.)

An die Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ: Ich möchte schon darauf verweisen, dass Sie zumindest zehn Jahre Zeit hatten, Ihre Bildungspolitik und Ihre Ideen umzu­setzen. (Abg. Jarolim: Wir sind 100 Jahre zurück! Das ist ja das Problem!) Die Tes­tungen zeigen uns, dass die Ergebnisse leider immer weiter nach unten gehen. Es gibt Probleme im Bildungsbereich. Wir müssen auf diese Probleme schauen und wir dürfen


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