Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll57. Sitzung, 13. Dezember 2018 / Seite 150

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gemacht hat – und diese Jahreskarte ist keine. Was ist eine Jahreskarte? – Das kann man sich bei den Wiener Linien anschauen oder auch bei den Bundesbahnen; das ist ganz einfach: einmal zahlen und alle Einrichtungen ein ganzes Jahr lang nutzen können. (Beifall bei JETZT und SPÖ. – Ruf: So schaut es aus!) Genau das macht diese Jahreskarte nicht.

Wir schaut das in anderen Ländern aus? – In Deutschland zum Beispiel ist es betreffend die staatlichen Museen in Berlin so: Für 100 Euro können Sie alle Museen das ganze Jahr lang besuchen, alle Sonderausstellungen, alle Ausstellungen. In der Schweiz gibt es eine Jahreskarte für alle 500 Museen um 138 Euro.

Was ist der Sinn solch einer Jahreskarte? – Der Sinn solch einer Jahreskarte ist ganz einfach, dass diejenigen, die sich intensiver mit den Exponaten, mit den Materien der Kultur beschäftigen wollen, nicht gemolken werden, dass sie nicht jedes Mal den ganzen Eintritt zahlen müssen. Das macht auch niemand! Niemand zahlt jedes Mal 20 Euro, damit er in die Albertina gehen kann, und daher wäre solch eine Jahreskarte sehr sinnvoll. Ich versuche das tatsächlich schon länger – auch in dieser Legislaturperiode habe ich den ersten Antrag dazu im März eingebracht.

Sie haben sich jetzt zu einer schwachen und sehr unglücklichen Alternative entschlos­sen und haben – ja, das ist richtig – eine Streifenkarte entwickelt. Streifenkarte heißt, dass man halt achtmal in unterschiedliche Museen gehen kann; bei den Wiener Linien kann man wenigstens mit der gleichen Linie fahren. Das würde also auf die Wiener Linien übertragen bedeuten, dass man einmal mit dem D-Wagen fahren kann, einmal mit dem Bus 57A und ein anderes Mal mit der U4. (Heiterkeit der Abgeordneten Drozda und Heinisch-Hosek.)

Also wie auch immer. Wem hilft diese Streifenkarte? – Die Streifenkarte hilft den Touristen, sonst niemandem. (Beifall bei JETZT und SPÖ.) Die Touristen haben vor, dass sie jeden Tag in ein anderes Museum gehen und einmal so hineinschnuppern und sich damit Geld ersparen.

Leider haben Sie auch alle meine anderen Anträge vertagt beziehungsweise abge­lehnt. Abgelehnt haben Sie den freien Eintritt für Lehrlinge, Sie haben den freien Eintritt für die Studierenden abgelehnt, also für alle, die halt finanziell weniger bemittelt sind und auch gerne Kultur genießen und studieren wollen, den Kulturpass haben Sie sowieso abgelehnt, dafür haben Sie jetzt aber diese Streifenkarte entwickelt, und zwar am Kulturausschuss und damit am Parlament komplett vorbei.

Wir haben Sie im Ausschuss gefragt, wie es denn mit einer Jahreskarte ausschaut, und Sie haben gemeint, dass Sie das alles jetzt erst einmal durchrechnen und prüfen müssten – dafür hätten Sie, da ich den Antrag im März eingebracht habe, acht Monate Zeit gehabt –, und wollten auch auf Nachfrage nichts weiter dazu sagen. Sie haben damit aber den Ausschuss getäuscht, denn in der Zwischenzeit war diese Streifenkarte bereits fixiert, produziert und eine Homepage dazu eingerichtet.

Sie haben den Ausschuss getäuscht, und das Ergebnis ist danach. – Danke. (Beifall bei JETZT und SPÖ.)

15.17


Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Neubauer ist zu Wort gemel­det. – Bitte.


15.17.57

Abgeordneter Werner Neubauer, BA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ja, wenn es nach den Vorstellungen der Liste JETZT oder der SPÖ geht, dann müsste in dieser Republik eigentlich immer alles für jeden frei


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