Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 29. Jänner 2019 / Seite 73

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Und die Aufgabe und die Herausforderung ist, diese miteinander zu vernetzen. Wa­rum? – Weil es wichtig ist – das ist heute schon gesagt worden –, dass sich die Men­schen in diesem System zurechtfinden, dass sie durch das System geleitet werden, dass die Behandlung dort erbracht wird, wo sie am wirksamsten und – es muss das ja auch irgendjemand zahlen – am kostengünstigsten erbracht werden kann.

In diesem Sinne sind Hausärzte zugleich Gatekeeper und Guides, um zwei englische Ausdrücke zu verwenden. Sie sind die erste Anlaufstelle und sie leiten dann durch das System weiter und helfen damit den Patientinnen und Patienten, die für sie beste Be­treuung zu finden.

Wir alle wissen, dass es viele lebensbedingte Krankheiten gibt und dass es daher not­wendig ist, dass Menschen auch beraten werden, wie sie sich richtig ernähren, wie sie sich richtig bewegen, auch im Zusammenhang mit einem Heilungsprozess. Und wenn es hier diese Steuerung gibt, dann kann man dazu beitragen, dass die Menschen an die richtige Adresse kommen. Auch die Qualität wird durch so eine Vernetzung verbes­sert.

Jeder von uns, der selber Angehörige hat oder hatte, die pflegebedürftig sind, weiß, wie wichtig es ist, dass sich der Hausarzt, der betreuende Arzt mit dem Pflegepersonal abstimmt. Das ist ganz entscheidend. Daher glaube ich, dass wir das machen müssen, was noch aussteht, was notwendig ist.

NEOS hat vor Weihnachten beantragt, dass es mehr Sitzungen des Gesundheitsaus­schusses im Frühjahr gibt. Es sind jetzt zwei geplant. Bisher haben Sie keine Antwort gegeben, ob Sie dazu bereit sind. (Abg. Neubauer: Haben Sie schon einmal gefragt?) Denn: Nicht die Sondersitzung ist der Ort, an dem Lösungen erarbeitet werden kön­nen – da kann man die Richtung bestätigen oder vorgeben –, es ist der Gesundheits­ausschuss.

Die wesentliche Frage, die geklärt werden muss, ist die Frage der Finanzierung. Da wandle ich das ab, was ich vorhin gesagt habe: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. – Leider muss man auch sagen: Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist auch alles nichts.

Daher bringe ich folgenden Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Irmgard Griss, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Förderung von Primärversorgungsnetzwerken mit Bundesmitteln“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Ge­sundheit und Konsumentenschutz, wird aufgefordert, aus dem Detailbudget ,24.02.01‘ 100 Mio Euro dauerhaft herauszulösen und für den Aufbau von Primärversorgungs­netzwerken und niedergelassenen Gesundheitsnetzwerken vorzusehen. Die Mittel sind jährlich entsprechend dem Bedarf zu erhöhen, wobei zumindest die Inflation berück­sichtigt werden soll.“

*****

Danke. (Beifall bei den NEOS.)

14.51

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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