Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 27. Februar 2019 / Seite 209

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da mit? Warum tut ihr als Freiheitliche da mit? Warum lasst ihr euch so vorführen, liebe Freunde aus der freiheitlichen Fraktion? In Wirklichkeit ist das Ganze zum Schämen, seien Sie da ganz ehrlich! (Beifall bei der SPÖ.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist schon darüber gestritten worden: Wie schaut denn das jetzt aus? Was bedeutet das? – In Wirklichkeit ist den Evangelischen dieser Feiertag gestohlen worden. (Abg. Deimek: Das sehen sie aber nicht so! Das sieht nur die Arbeiterkammer so!) Und weil Herr Haubner vorhin gemeint hat, wir würden uns jetzt so fürchterlich aufregen und was das denn bedeuten soll: Na, es geht um 8 Stunden Bezahlung! (Zwischenruf der Abg. Tanja Graf.) Es geht um 8 Stunden Freizeit, die jetzt bezahlt worden sind, die in Zukunft nicht mehr bezahlt werden. Kollege Haubner, das müssen Sie auch ganz offen und ehrlich sagen! Das ist auch der Grund, warum wir uns so besonders aufregen. (Abg. Rosenkranz: Vielleicht ist bei euch ein bisschen was verknickt!)

Kolleginnen und Kollegen, es ist auch angesprochen worden, dass die katholischen und die evangelischen Würdenträger da natürlich sehr einverstanden sind. Ich habe mich auch gewundert – ich sage das ganz offen –, vor allen Dingen über den evan­gelischen Bischof. (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Deimek.) Also wenn alle Würdenträger in Zukunft so auf ihre Schäfchen schauen wie der Herr Bischof, dann werden die in Zukunft am Karfreitag allein am Predigtstuhl sitzen, meine sehr geschätzten Damen und Herren, denn dann wird nämlich überhaupt niemand mehr in die Kirche gehen, so wie das jetzt ausschaut. (Beifall bei der SPÖ.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir erleben ja immer dieselbe Vorgangsweise, das ist ja nichts Neues. Es ist in Wirklichkeit immer dasselbe Spiel, wir haben das ja in den letzten Monaten erlebt. Da stellt sich ein Regierungsmitglied hin, kündigt an und sagt meistens die Unwahrheit, man schmettert – es ist ja dann meistens eh ganz anders –, so wie Herr Blümel zum Karfreitag, meine sehr geschätzten Damen und Herren – es ist heute schon oft angesprochen worden, ich sage das immer wieder, immer wieder –: Wir werden eine Lösung finden, bei der niemandem etwas weggenommen wird! (Zwischenruf des Abg. Deimek. – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Na ja, Kolleginnen und Kollegen, wie schaut es denn aus mit dem Wegnehmen? Wir wissen heute, die evangelischen ArbeitnehmerInnen werden über die Klinge springen, denn dieser Feiertag ist für die evangelischen Mitbürgerinnen und Mitbürger weg. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist für die Betroffenen in Wirklichkeit entwür­di­gend, das ist respektlos. Es ist respektlos, zutiefst respektlos. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Deimek.)

Wir haben das bei den anderen Thematiken ja auch bemerkt; es war dasselbe bei der Arbeitszeitregelung. Frau Bundesministerin, Sie haben gesagt: Endlich gibt es eine faire Lösung! – Na ja, das ist total fair, nicht, wenn man jetzt 12 Stunden angeschafft kriegen kann, es ist total fair, wenn man jetzt vier Wochenenden im Jahr zur Arbeit gezwungen werden kann – das hat es vorher nicht gegeben –, und es ist ja total fair, wenn man im Tourismus herabgesetzte Ruhezeiten hat. Na toll! (Abg. Winzig: Schon lange keinen Betrieb mehr besucht, hm?) Also ich finde das wirklich ausgezeichnet.

Anrechnung Karenzzeit: Ich habe Kollegen Wöginger immer auf meinem Zettel stehen, weil er so viel falsch macht. Der Herr Klubobmann der ÖVP – er ist jetzt eh nicht da – stellt sich ins Ö1-Journal, redet über Karenzanrechnungszeiten und sagt: Es ist so wichtig, dass wir vor allen Dingen den Frauen helfen (Abg. Belakowitsch: Am Karf­reitag auch?), es gibt eine Einigung betreffend Karenzanrechnung zwischen Freiheit­licher Partei und der ÖVP! – Nach einer Viertelstunde kommt die Journalistin drauf – und wir, die zugehört haben, natürlich auch, weil wir gedacht haben: Na, das ist eine klasse Geschichte, endlich, endlich haben Sie es überrissen, dass wir die Karenzan-


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