15.47
Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Es wurde schon sehr viel zur Freiwilligentätigkeit in Österreich gesagt, aber es ist ein so erfolgreicher, so wichtiger Bereich, dass man diesen Bericht, den wir heute diskutieren, gar nicht genug loben kann.
Ehrenamtlichkeit, Freiwilligkeit durchwirkt unsere Gesellschaft, ja, und sie wirkt auch unglaublich positiv. Es wurde bereits gesagt: 3,5 Millionen Personen engagieren sich ehrenamtlich, das sind beinahe 46 Prozent aller über 15-jährigen Österreicherinnen und Österreicher. Meine Damen und Herren, das ist ein Schatz, den wir gar nicht genug hegen und pflegen können. Ich möchte von dieser Stelle aus allen Personen, die sich ehrenamtlich engagieren, ein ganz herzliches, ein ganz persönliches Danke ausdrücken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Meine Damen und Herren! Der Bericht zeigt auch – und das ist sehr positiv zu erwähnen –, dass wir noch Luft nach oben haben, dass es möglich wäre, gerade im Bereich der jungen und der älteren Menschen über 60 noch weitere Personen für die Freiwilligenarbeit zu gewinnen. Ich glaube, Herr Minister, in der kommenden Legislaturperiode sollten wir darüber nachdenken, wie wir die Vereine, wie wir die Organisationen in ihrem Bemühen, diese Gruppen noch für die Freiwilligenarbeit zu gewinnen, unterstützen können.
Es ist tatsächlich so, dass es sehr beachtliche Zahlen sind: Im Bereich Sport und Bewegung sind über 576 000 Personen freiwillig tätig, im Bereich Kunst sind es 432 000 Personen, im Bereich Kirche und Religionen 360 000 Personen und im Bereich Gemeinwesen, beim Katastrophen- und Rettungsdienst ebenfalls 360 000 Personen. Dieser Wert war noch niemals so hoch wie heute, und ich freue mich, dass wir diesen Wert in Österreich vorzuzeigen haben – ein international absoluter Spitzenwert, auf den wir auch stolz sein können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Die Schnelllebigkeit unserer Zeit macht aber auch vor den Vereinen nicht halt. So beklagen viele Vereine, dass die Verweildauer in den Organisationen immer kürzer wird. Auch die Freiwilligenkonferenz 2019 hat sich mit diesem Phänomen, mit diesem Problem auseinandergesetzt, wie die Verweildauer in den Vereinen wieder verlängert werden kann, wie die Verweildauer stabilisiert werden kann. Herr Minister, ich denke, auch diesen Bericht, die Ergebnisse dieser Konferenz sollten wir uns dahin gehend, wie wir damit umgehen können, genau ansehen. Leider ist jetzt nicht genügend Zeit, um darauf entsprechend einzugehen.
Nun haben wir aber auch – und das möchte ich heute auch erwähnen – in der vergangenen Gesetzgebungsperiode schon viel Positives für Vereine gemacht. Allein der Beschluss, dass wir hinsichtlich Blaulichtorganisationen, Feuerwehren und anderen Organisationen, die bei Großschadensereignissen im Einsatz sind, die Möglichkeit gegeben haben, dass der Lohn weiterbezahlt wird und der Unternehmer sich dann pro Tag 200 Euro wieder zurückholen kann, war ein sehr wichtiger Schritt, mit dem wir die Freiwilligkeit nicht unterlaufen haben, aber eben auch die Unternehmer unterstützt haben, damit sie da schlussendlich nicht übrig bleiben. Damit ist auch gewährleistet – und das darf man nicht übersehen –, dass auch in Zukunft gerade für den gehobenen Dienst – ganz im Speziellen bei der Feuerwehr – etwa Kommandanten und so weiter gefunden werden, denn sonst wäre es sehr schnell möglich, dass ein Unternehmer sagt, er kann niemanden beschäftigen, der allzu oft in den Einsatz geht. Das haben wir damit praktisch verhindert.
Ich bedanke mich für diesen Beschluss und freue mich jetzt schon darauf, all das, was wir im Regierungsprogramm stehen haben, auch in der kommenden Periode gemeinsam umzusetzen. – Danke sehr. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
15.51
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag.a Elisabeth Scheucher-Pichler. – Bitte, Frau Abgeordnete.