19.23

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Kollege Brückl! Zwei Worte zu Ihrem Antrag betreffend Deutsch als Pausensprache: Die Sprache ist das Haus des Seins, und dieses Haus kann man nach seinem eigenen Gutdünken im privaten Bereich – und die Pause ist wirklich etwas ganz Privates, das nicht der Schule gehört, das gehört einem selber – gestalten. Diese Freiheit soll man geben. Es ist doch sehr paradox, dass eine Partei, die den Begriff Freiheit im Namen trägt, hier eine Kujonierung durchführen will. – Das sind die beiden Bemerkungen, die ich dazu habe.

Erlauben Sie mir aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, allgemein dazu zu sprechen, da der Antrag des Kollegen Brückl angesichts der Situation, in der wir uns derzeit befinden, ein bisschen verblasst, da kein Pausenhof derzeit wirklich so gefüllt ist, wie er eigentlich gefüllt sein sollte. Wir sind sozusagen auf Homeschooling um­gestiegen. Ich darf sagen, das ist unglaublich gut gelungen. (Beifall bei der ÖVP.)

Man kann den Damen und Herren der Lehrkörper der einzelnen Schulen nur gratu­lieren, dass sie es so gut gemacht haben. Es ist wirklich fantastisch gelungen. Wir können auch den Eltern nur gratulieren, dass sie sich auch dieser Aufgabe so gewid­met haben. Wir haben da wirklich eine große Leistung der Eltern zu verzeichnen, natürlich auch der Kinder und der Jugendlichen selbst. Da ist wirklich sehr viel gelungen. Bei den wenigen Kindern, die wir nicht erreichen konnten, handelt es sich um einen einstelligen Prozentsatz, der ist ganz klein. Das Ministerium, Frau Kollegin Hamann weiß das, bemüht sich wirklich, alle diese Kinder zu erreichen, damit kein Kind zurückbleibt.

Wir wissen, dass die Situation nicht einfach ist, das ist selbstverständlich so, aber angesichts dieser komplizierten Situation kann man nur sagen: Es ist großartig gelungen! Das Einzige, das vielleicht deplorabel ist, ist die Kritik, die manchmal von der Opposition diesbezüglich geäußert wird. Es erinnert mich ein wenig an ein Wort, das der ehemalige Vorsitzende der Sozialistischen Partei in Bezug auf seine eigenen Genossinnen und Genossen gesagt hat; ich will es hier nicht wiederholen, aber dieses Wort trifft die Kritik eigentlich recht gut.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Oppositionschef in Portugal hat im Parlament gesagt: „Herr Ministerpräsident, Sie haben unsere Unterstützung.“ Dann hat er weiter gesagt: „Ich wünsche ihnen Mut, stählerne Nerven und viel Glück. Denn Ihr Glück wird auch unser Glück sein.“ – So spricht angesichts dieser geheimnisvollen und geisterhaften Coronazeit ein Oppositionschef mit Format. Dieses Format lässt man vonseiten der Opposition langsam vermissen; so sehe ich das. (Beifall bei der ÖVP.)

Das sage ich jetzt im Großen und im Kleinen, betreffend Bildung kann ich es ähnlich sagen. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Hammerschmid, Sie können zum Bildungsminister und zu seinen Bemühungen emporblicken, er leistet mit seinem Ministerium wirklich Großartiges (Zwischenrufe bei der SPÖ) – nicht, weil er physisch groß ist, sondern auch weil ein hohes Niveau an Seriosität, an Weitblick und an Verantwortungsbewusstsein herrscht. An diesen Tugenden können Sie noch arbeiten. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Leichtfried: Das war ein gutes Beispiel für eine formatlose Rede! – Ruf bei der SPÖ: Ja, genau!)

19.27

Präsidentin Doris Bures: Nun ist Frau Abgeordnete Petra Vorderwinkler zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Abgeordnete.