18.10

Abgeordneter Mag. Ernst Gödl (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Umweltmi­nisterin! Ich kann mich voll und ganz dem anschließen, was Sie soeben ausgeführt ha­ben und gleich einiges von meiner Rede weglassen.

Es ist für mich als Mitglied des Umweltausschusses und für uns alle, glaube ich, er­freulich, zum ersten Mal so einen Bericht in Händen zu halten. Es ist ein „Bericht über die Fortschritte, Erkenntnisse und Tätigkeiten des Beratungsgremiums ,Human Biomoni­toring‘“. Wir müssen uns im Klaren sein – und das haben Sie auch ausgeführt ‑, dass wir für die Bewältigung vieler Zukunftsfragen eine enge Verknüpfung mit der Forschung be­nötigen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Das Besondere an diesem Bericht ist, dass es gelingt, die Schadstoffe, die Schadstoff­belastung im menschlichen Körper sichtbar zu machen. Das gelingt durch eine sehr gute wissenschaftliche Zusammenarbeit auf vielen Ebenen, quer über alle Bundesländer. Als Steirer freue ich mich natürlich, dass beispielsweise die Medizinische Universität Graz und auch die Landessanitätsdirektion Steiermark dabei sind. Auf europäischer Ebene gibt es ebenfalls eine breite Vernetzung von über 100 Institutionen in 28 Ländern, die daran teilnehmen. Am Ende des Tages ist es also ein Werkzeug der europäischen Um­welt- und Gesundheitspolitik.

Ich glaube – und danke, dass Sie das auch erwähnt haben, Frau Ministerin –, wir können stolz darauf sein, dass in Österreich die Schadstoffbelastung im menschlichen Körper unterdurchschnittlich hoch ist, dass wir eigentlich prinzipiell gute Ausgangswerte haben, was natürlich mit vielen Faktoren zu tun hat, unter anderem damit, dass wir seit Langem auf gesundes Trinkwasser Wert legen und in vielen Bereichen die Luftqualität schützen.

Ich möchte das Thema Mikroplastik gesondert ansprechen, denn diese Studie hat nach­gewiesen, dass in jedem menschlichen Körper, in den Ausscheidungen, Mikroplastik gefunden worden ist. Ich denke, wir brauchen greifbare Projekte, die wir umsetzen, damit dies in der Bevölkerung verständlich wird. Das Plastiksackerlverbot, das seit heuer in Kraft ist und das Kollege Bernhard nebenbei erwähnt hat, ist so ein kleines Mosaik­steinchen.

Es ist ein ganz kleines Mosaiksteinchen – tatsächlich, denn wir hatten ja einige Tausend Tonnen Kunststofftragetaschen in Österreich, die dann teilweise wiederum in der Natur, auf Müllhalden, teilweise in der Verbrennung gelandet sind. Wir haben in Österreich auch gesehen, dass in den letzten Jahren 100 Kilogramm Plastik pro Tag über die Donau abtransportiert wurden. Wo wird das am Ende des Tages landen? – Natürlich kann man ganz vereinfacht sagen: in unserer Nahrungskette. Das wurde mit dieser Studie nachge­wiesen.

Daher: Es ist wichtig, dass wir Entscheidungen basierend auf wissenschaftlichen Eviden­zen treffen, die Umweltpolitik darauf aufbauen. So gesehen ist dieser erste Fortschritts­bericht ein guter Auftakt zu einem echten Fortschritt zum Schutz unserer Lebensressour­cen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

18.13

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Joachim Schnabel. – Bitte.