19.14

Abgeordneter Joachim Schnabel (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Hohes Haus! Geschätzte Damen und Herren! Das Klima ist im Wandel und die Mobilität ist im Wandel, und unser Mobilitätsverhalten wird sich notwendiger­weise ändern. Die Vorredner sind schon alle auf das 1-2-3-Ticket eingegangen, es geht um die Dekarbonisierung des Sektors Verkehr. Mit der Einführung dieses 1-2-3-Tickets, das im Regierungsprogramm enthalten ist, wird ein großer, wichtiger Schritt in Richtung Zukunft gesetzt.

Vor zwölf Jahren gab es die ersten Ideen dazu – mit verschiedenen regionalen Facetten mittlerweile teilweise umgesetzt –, und nun kommen wir in die flächendeckende Umset­zung. Dass diese Umsetzung nicht einfach ist, das sieht man an den verschiedensten Wortmeldungen. Auch in Richtung SPÖ gesprochen: Herr Landeshauptmann Hans Pe­ter Doskozil und unser steirischer Verkehrslandesrat Anton Lang haben sich, so wie an­dere auch, kritisch geäußert. Es braucht hier eben Überzeugungsarbeit, Zeit und Ver­handlungen, um dieses 1-2-3-Ticket flächendeckend umsetzen zu können – und nicht, so wie Sie das im SPÖ-Antrag vorgesehen haben, nur für eine Teilregion und unter Aus­schluss einzelner Verkehrsteilnehmer.

Wir wollen das 1-2-3-Ticket flächendeckend umsetzen, und ich möchte meinen Redebei­trag – Herr Kollege Singer hat das auch schon gesagt – dazu verwenden, um nicht nur die finanzielle Ausgestaltung dieses Tickets zu beleuchten, sondern auch, wie der länd­liche Raum von diesem Ticket profitieren kann.

Wir brauchen für den ländlichen Raum nicht nur ein günstiges Ticket, sondern eben auch die Möglichkeit, dieses zu nutzen. Und wenn es in den Gemeinden vor Ort da und dort kaum Möglichkeiten dazu gibt, dann gehört hier nachgebessert. Das System, das Herr Kollege Singer angesprochen hat, ist eben kurz gesagt der Mikro-ÖV, Mikro-Öffentlicher-Verkehr. Wir haben in der Steiermark einige Regionen, die das schon umsetzen: Gust­mobil, SAM, Narzissenjet. Neu in meinen Bezirken ist Regiomobil. Das sind verschiede­ne Namen von Verkehrssystemen. Der Mikro-ÖV dient als Zubringer zum öffentlichen Verkehr, für die last mile, kann aber auch innerregional auf kurzen Wegen benutzt wer­den.

Ich wäre dafür, diesen Mikro-ÖV integrativ zu sehen und nicht als Ergänzung, so wie es der Verkehrsclub Österreich artikuliert. Der sagt nämlich, der Mikro-ÖV ist ein Lücken­schließer. – Der Mikro-ÖV ist für den ländlichen Raum essentiell, um in Summe das 1-2-3-Ticket auch dort in den Gemeinden ankommen zu lassen.

Es ist im Regierungsprogramm auf Seite 125 Gott sei Dank verankert, dass wir hin­sichtlich einer Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs nicht nur die Umsetzung des 1-2-3-Tickets für die Zukunft vorhaben, sondern auch viele andere Maßnahmen. Dort ist klar definiert, dass es ein Ticket geben soll: vom Mikro-ÖV bis zum Schienenverkehr.

Das benötigt, wie gesagt, viel Arbeit, Engagement und, no na, natürlich auch die finan­ziellen Mittel. Deshalb bin ich froh, dass unsere Regierung mit dem großen und nicht einfachen Schritt der Implementierung des 1-2-3-Tickets den öffentlichen Verkehr auf der monetären Seite attraktiviert, aber wir brauchen eben noch weitere Schritte für den ländlichen Raum. Eine Hoffnung, die ich hier artikuliere, ist: Vielleicht gibt es einmal ein 1-2-3-4-Ticket, das eben diesen Mikro-ÖV inkludiert. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.18

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Franz Leonhard Eßl. – Bitte.