19.27

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Präsidentin des Rechnungshofes! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Diese drei Ple­nartage klingen mit sehr fundierten Rechnungshofberichten aus, ich beziehe mich auf jenen zur Staatsoper.

47 Jahre ist es her, dass die Staatsoper vom Rechnungshof geprüft wurde, demzufolge war jetzt einiges an Stoff aufzuarbeiten. Welche Punkte waren besonders auffallend? Ich beginne mit dem Kartenverkauf. Da war es jahrelang Usus, dass man Kartenkontin­gente an Büros weitergegeben hat, die sie dann gewinnbringend weiterverkauft haben. Jetzt sind wir uns da, glaube ich, einig, dass es nicht im Sinne des Erfinders sein kann, dass eine staatliche Institution Karten weitergibt, die jemand anderer mit Gewinn ver­kauft. Diese Praxis wurde laut Staatsoperndirektor Meyer, der ja mittlerweile nach Italien weitergezogen ist, abgestellt.

Ich bleibe noch kurz bei den Karten. Der Rechnungshof hat die Weitergabe von Karten an Mitglieder des Aufsichtsrates sehr stark kritisiert und hinterfragt. Sowohl Frau Staats­sekretärin Mayer als auch der Herr Staatsoperndirektor – außer Dienst in Österreich – haben eindeutig moniert, dass es doch wichtig sei, dass Mitglieder des Aufsichtsrates Karten zur Verfügung gestellt bekommen, denn sie müssten sich naturgemäß ein Bild über die Darbietungen des Hauses machen, beginnend bei der Premiere bis hin zu wei­teren Vorstellungen. Wichtig sei ja, dass sie über die Resonanz des Publikums Bescheid wissen. Diese Kartenweitergabe erfolgt mittlerweile in sehr dosierter, in wohldosierter Art und Weise.

Ich beziehe mich auf noch einen Punkt, der, glaube ich, aktuell und relevant ist, und zwar auf den Livestream. Da hat die Staatsoper gemeinsam mit den Berliner Symphonikern ein kostenpflichtiges Modell installiert, anfangs ungeliebt, viel kritisiert, nicht gut bewer­tet, aber dann hat man gesehen: In den letzten Wochen hat es sich als Glücksfall erwie­sen. Man konnte nicht in die Oper gehen, also ist die Oper nach Hause gekommen.

Wir haben erfahren, dass man über 3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht hat, mehr als 260 000 Neukunden gewinnen konnte, weltweit 350 Übertragungen anbie­ten konnte – nach Russland, nach China et cetera. Besonders erwähnenswert ist, dass man 500 Schulen in Österreich erreicht hat, und das, glaube ich, ist ein wesentlicher Faktor für die Zukunft. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein letzter Punkt zur Personaladministration, die bis vor Kurzem nicht optimal aufgestellt war: Der Rechnungshof hat die fehlende Personalstrategie kritisiert, es hat keine Mitar­beitergespräche gegeben, keine wirklichen Pläne, man hat das interne Kontrollsystem und Arbeitsplatzbeschreibungen nicht so ernst genommen. Die Stellungnahme von Staatssekretärin Mayer dazu war, das werde nicht nur in der Staatsoper, sondern auch in den anderen Häusern wie dem Burgtheater durchgehend und einheitlich strukturiert und aufgesetzt.

Ich danke für den fundierten Bericht und muss sagen, die Ausschussdiskussion war sehr fundiert. Auch die Auskunftspersonen waren höchst auskunftsfreudig. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie man erreichte Erfolge gut kommunizieren kann. – Danke schön. (Bei­fall bei der SPÖ.)

19.31

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wolfgang Zanger. – Bitte.