09.07.23

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Zuallererst wünsche ich einen schönen guten Morgen! Herr Bundesminister, Sie sind anerkannter Wirtschaftsexperte und jetzt als Arbeitsminister mit sehr großen Herausforderungen konfrontiert.

Meine Frage lautet:

66/M

„Was unternehmen Sie für eine rasche Erholung des Arbeitsmarktes?“

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Arbeit Mag. Dr. Martin Kocher: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Ich bedanke mich für die Gelegenheit, heute Auskunft geben zu dürfen. Die Arbeitsmarkterholung ist natürlich das zentrale Ziel der Bundesregierung. Es geht darum, mit den richtigen Maßnahmen die Beschäftigung zu fördern, insbe­sondere dann, wenn es weitere Öffnungsschritte geben kann.

Wir haben in Vorbereitung darauf schon die Coronajoboffensive in Umsetzung gebracht. Es geht um 100 000 Personen, die in arbeitsmarktnahen, praktisch ausgerichteten Pro­grammen – also nicht nur in den typischen AMS-Kursen, sondern darüber hinaus in einer Reihe von Fortbildungsprogrammen – dieses und nächstes Jahr auf- oder umqualifiziert werden. Dafür gibt es ein Budget von insgesamt 700 Millionen Euro, das größte Arbeits­marktbudget hinsichtlich Qualifizierung, das es je gab.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von anderen Maßnahmen, kleinere Maßnahmen: den Neustartbonus, die Wiedereingliederungshilfen, die Aufstockung von Mitteln für die aktive Arbeitsmarktpolitik im Bereich der sozialökonomischen Betriebe, im Bereich der gemeinnützigen Beschäftigung und so weiter.

Und es gibt jetzt ganz aktuell den Comebackplan der Regierung. Ein erster Teil­bereich dieses Comebackplans ist ja schon vorgestellt worden: die Investitionsprämie und das Programm Sprungbrett. Wir wollen damit bis nächstes Jahr im Frühjahr 500 000 Arbeitsplätze zurückbringen, für die Menschen in Kurzarbeit und jene, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Danke, Herr Bundesminister. Es gibt ja Bereiche, Berufssparten, in denen es einen Fachkräftemangel gibt. Ich denke, durch die Pandemie wird sich da auch einiges verschieben.

Meine Frage daher: In welchen Berufsgruppen sehen Sie besonderen Bedarf und wo sehen Sie auch besondere Chancen für die Zukunft?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Arbeit Mag. Dr. Martin Kocher: Es gibt Schwerpunktbereiche im Bereich der Coronajoboffensive, die diesen Bedarf auch widerspiegeln: Erstens werden im Bereich Gesundheits- und Pflegeberufe – ich glaube, für alle einsichtig –, im Bereich Digitalisierung und der Mint-Fächer, aber natürlich auch im Bereich Klima und Umwelt neue Arbeitsplätze entstehen.

Insgesamt geht es aber auch darum, Qualifikationen sehr grundlegend auszubauen. 44 Prozent der Personen, die arbeitslos sind, haben maximal einen Pflichtschul­ab­schluss. Das heißt, wir müssen es schaffen, Leute im Bereich der Grundlagen zu qua­lifizieren und dann Menschen auch für die spezifischen Bereiche noch besser zu quali­fizieren.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Herr Abgeordneter Muchitsch stellt die 2. An­frage. – Bitte sehr.