12.24

Abgeordneter Klaus Köchl (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzte Kollegin­nen und Kollegen! 160 000 Personen haben dieses Volksbegehren unterschrieben. Ich glaube, dass das sehr, sehr in Ordnung ist. Die Ethik ist ja jener Teilbereich der Philo­sophie, der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung von menschlichem Handeln befasst, er betrifft das methodische Nachdenken über die Moral.

Ich glaube, das ist ganz wichtig, auch für viele, die heute hier anwesend sind. Ich glaube, dass das irrsinnig wichtig ist, und das zeigen auch die Frauenmorde in letzter Zeit. Ich glaube nicht, dass Menschen den Unterschied zwischen Religionsunterricht und Ethik­unterricht nicht so genau nehmen, wie Frau Nationalrätin Salzmann meint. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, ich glaube an Gott, und das ist mir sehr, sehr wichtig, aber ich glaube, dass in einer Gesellschaft, in der verschiedene Religionen zusammenkommen, schon im Kindergarten mit dem Ethikunterricht begonnen werden muss – für alle gleich, nicht geteilt in katholischen Religionsunterricht und in irgendeinen anderen Unterricht, was es halt auch gibt; bei uns Kärnten gibt es ja fast nur katholischen Religionsunterricht.

Das gehört umgesetzt, und dann wird es ein Gemeinsames und ein Miteinander geben. Nur so wird man, glaube ich, in Zukunft diese schlimmen Dinge verhindern können. Wir machen das ja nicht nur bei den Kindergartenkindern und bei den Volksschulkindern noch nicht, sondern wir vergessen es – das sage ich als Lehrlingssprecher ganz klar – auch bei den Lehrlingen. Deshalb ist uns Sozialdemokraten wichtig, dass man dafür eintritt, dass alle Menschen – und das früh genug – Zugang zum Ethikunterricht bekom­men.

Manche Menschen brauchen kirchliche Strukturen, und viele Menschen brauchen in der Gesellschaft ein gleichgestelltes Miteinander, ohne Gewalt wollen sie leben. Gegenüber Schwächeren sollte man Akzeptanz und Toleranz zeigen. Das kann meines Erachtens nur sichergestellt werden, wenn man früh genug mit dem Ethikunterricht beginnt. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Künsberg Sarre.)

12.26

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Nurten Yılmaz. – Bitte.