13.08

Abgeordneter Hermann Brückl, MA (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Herr Bundesminister, ich darf noch einmal auf den vorletzten Ta­gesordnungspunkt zurückkommen, weil Sie gemeint haben, die Raumluftreiniger seien ein Konzept, das doch nicht so funktioniert. Herr Bundesminister, es geht uns nicht nur darum, dass wir diese Luftreiniger einsetzen, sondern es ist ein Gesamtkonzept, auch mit Trennwänden, auch mit Hygieneregeln und so weiter. Dieses Konzept wurde, wie gesagt, erprobt. Ich würde Sie einfach bitten, das im Gesamten zu sehen und zu be­trachten und nicht nur diese Raumluftreiniger.

Ich darf aber zu unserem Antrag kommen, weil es gerade in den Zeiten einer Pandemie so ist, dass sich wirklich Schwächen im Bildungssystem gezeigt haben, dass Schwächen aufgetreten sind, vor allem auch in Hinblick auf das Dienstrecht. Deshalb haben wir auch den Antrag gestellt, das Dienstrecht vor allem im Lehrerbereich zu ändern. Es geht vor allem um die Ausbildung und auch um die zusätzliche Anstellung von Lehrkräften. Die Definition der pädagogischen Voraussetzungen soll damit geschaffen werden, Ausbil­dungs- und Fortbildungserfordernisse sollen geregelt werden. Für uns ist es wichtig, das wir Übertrittsmöglichkeiten für Lehrer schaffen beziehungsweise dass diese besser wer­den, und es ist wichtig für uns, dass wir mehr Möglichkeiten und Erleichterungen für Quereinsteiger und für Rückkehrer in den Lehrerberuf schaffen.

Ich darf ein Beispiel bringen, Herr Bundesminister: Erst vor wenigen Wochen war ein Zeitungsartikel zu lesen, dessen Überschrift „Eklatanter Lehrermangel im Innviertel: Schulen retten sich mit Sonderverträgen“ lautete. In diesem Artikel ist es darum gegan­gen, dass in etlichen Volks- und neuen Mittelschulen Studenten mit Sonderverträgen eingesetzt wurden, weil das Lehrpersonal einfach nicht mehr in ausreichender Zahl vor­handen war.

Es ist für uns auch grundsätzlich die Frage: Wie geht man mit der Ausbildung der Lehrer um?, denn heute ist es so: Wenn man Lehrer werden will, hat man ein achtsemestriges, ein vierjähriges Studium an einer pädagogischen Hochschule zu absolvieren; dann hat man den Bachelor; dann kann man zwar unterrichten, wenn man aber eine Fixanstellung will, muss man mit einem Master sozusagen noch eins draufgeben; dann hat man mehr oder weniger sechs Jahre studiert, dafür, dass man am Ende des Tages als Lehrer un­terrichten kann und 1 800 Euro netto verdient. – Das sind keine Anreize für junge Leute, Herr Bundesminister, denn da wird jeder irgendwann einmal sagen: Na, da mache ich gleich Medizin, da mache ich Jus; da brauche ich auch nicht länger und habe bessere Zukunftsaussichten, als ich als Lehrer habe.

Das ist dieser Antrag, den wir eingebracht haben, er ist uns wichtig. Ich bitte Sie, diesen Antrag zu unterstützen. Es wäre eine wichtige und notwendige Verbesserung im Bereich des Lehrerdienstrechtes. (Beifall bei der FPÖ.)

13.11

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Claudia Plakolm. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.